Keine Zwischenfälle bei Sternmarsch und Dank-Kundgebung in Olpe

Ein Thema, zwei Sichtweisen


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Sternmarsch der Corona-Kritiker von Sigrid Mynar
Sternmarsch der Corona-Kritiker © Sigrid Mynar

Olpe. Impfskeptiker, Gegner der Corona-Maßnahmen und Querdenker haben sich am Samstagnachmittag, 15. Januar, zu einem Sternmarsch durch die Olper Innenstadtgetroffen. Parallel dazu gab es eine ebenfalls angemeldete Dank-Kundgebung am Kurkölner Platz, die diejenigen würdigen sollte, die während der Pandemie „den Laden am Laufen halten“.


Ausgehend von den Treffpunkten Osterseifen, Stadthalle und Stellwerkstraße zogen gegen 15 Uhr rund 260 Corona-Kritiker (angemeldet waren 400) in Richtung Markplatz.

Der etwa 100-köpfige Tross aus Richtung Stellwerkstraße wurde von Mitgliedern einer rechtsextremen Kleinstpartei angeführt, was von den Demonstranten pragmatisch registriert wurde: „Wir marschieren ja nicht bei denen mit, sondern die bei uns“.

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Sternmarsch der Corona-Kritiker

Um in Olpe dabei zu sein, hatten viele der Teilnehmer bis zu 35 Kilometer Anfahrt in Kauf genommen. Nach LokalPlus-Recherche waren unter anderem Menschen aus Hilchenbach, Siegen, Wildberg, Kirchhundem und Freudenberg mit dabei.

Dank-Kundgebung für alle, die den Laden am Laufen halten

Zur gleichen Zeit dankte Lena Kohlmann (Bündnis Olpe gegen rechts) am Kurkölner Platz all den Menschen im Gesundheits- und Pflegesektor und denen, die die Versorgung in unserem Land sicherstellen. Auch jenen, die Tag und Nacht bei Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Hilfswerken im Dienst seien.

Die gesellschaftliche Anerkennung spiele eine große Rolle, so die junge Frau. Sie bedankte sich bei den rund 80 Anwesenden, die damit ihre Wertschätzung zeigten.

Kundgebung am Kurkölner Platz von Sigrid Mynar
Kundgebung am Kurkölner Platz © Sigrid Mynar

Ganz ähnliche Worte fanden auch Lea Klein und weitere Redner, die das Wort ergriffen: „Wir sprechen über belastete Intensivstationen aufgrund des Coronavirus. Aber wann sprechen wir mal über die Menschen, die das Leid dort täglich sehen müssen? Wann sprechen wir über die Menschen, die diesen harten Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind?“ fragten sie.

Erfahrungsbericht erschüttert Zuhörer

Letzte Rednerin war die Lea, die eine Ausbildung zur Pflegekraft absolviert. Sie berichtete eindrucksvoll und unter Tränen von den Erfahrungen eines Kollegen, auf dessen Altenheimstation elf Menschen innerhalb von nur einer Woche an Corona verstarben. „Warum glauben die Corona-Leugner solchen Berichten nicht?“ fragte daraufhin ein erschütterter Zuhörer verständnislos.

Nach Auskunft von Polizei und Ordnungsamt verliefen beide Veranstaltungen ohne Zwischenfälle.

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