Impfzentrum am St. Martinus-Hospital Olpe steht – doch der Impfstoff fehlt

Kritik an Verteilung der restlichen Impfdosen


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Symbolfotos Corona, Covid-19, Virus, Sars-Cov, Impfung, Spritze, Impfstoff von Pixabay.com
Symbolfotos Corona, Covid-19, Virus, Sars-Cov, Impfung, Spritze, Impfstoff © Pixabay.com

Olpe. In Deutschland und auch im Kreis Olpe ist am 27. Dezember mit den Impfungen gegen COVID-19 begonnen worden. Krankenhäuser sind dazu angehalten, ihre Mitarbeiter selbst zu impfen. Darauf hat sich auch die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen eingestellt.


Binnen kürzester Zeit wurde bei den Mitarbeitern der Krankenhäuser in Olpe und Lennestadt die Impfbereitschaft erfragt, die als überdurchschnittlich hoch einzustufen ist. Ein Team organisierte eine eigene Impfstraße in den Räumlichkeiten des St. Martinus-Hospitals Olpe. „Aus logistischen Gründen haben wir uns dafür entschieden, zentral an einem Ort alle Mitarbeiter zu impfen, und zwar im St. Martinus-Hospital“ erklärt KHS-Geschäftsführer Johannes Schmitz.

Johannes Schmitz, Geschäftsführ Kath. Hospitalgesellschaft. von Sigrid Mynar
Johannes Schmitz, Geschäftsführ Kath. Hospitalgesellschaft. © Sigrid Mynar

Nachdem geeignete Räumlichkeiten gefunden waren, arbeitete das Organisationsteam mit Hochdruck daran, alles zeitnah fertigzustellen. Es wurden Pläne erstellt, welche Mitarbeiter bereits im ersten Durchlauf geimpft werden können – dabei wurde darauf geachtet, dass immer nur zwei bis drei Mitarbeiter aus einem Team berücksichtigt werden, um Ausfällen durch mögliche Impfreaktionen vorzubeugen.

„Alles steht in den Startlöchern. Nun warten wir auf den Impfstoff, damit wir endlich beginnen können“, meint Schmitz. Während in den Senioreneinrichtungen der KHS bereits Bewohner und Mitarbeiter geimpft wurden, warten Pflegende und Ärzte der KHS, die täglichen Kontakt mit COVID-19-Patienten haben, sehnsüchtig auf das Eintreffen des Impfstoffs.

Pflegedirektor Tobias Quast. von Sigrid Mynar
Pflegedirektor Tobias Quast. © Sigrid Mynar

„Natürlich müssen Risikogruppen und damit Senioren und Mitarbeiter in den Einrichtungen zuerst geimpft werden“ weiß Tobias Quast, Pflegedirektor und Leiter der Corona AG. Unverständlich ist ihm allerdings, wie es sein kann, dass im Kreis Olpe Mitarbeiter von Rettungsdienst und Arztpraxen zuerst begünstigt wurden, nachdem bei den Impfungen in Senioreneinrichtungen noch Impfstoff vorhanden war.

„Als am 31. Dezember im Wohngut Osterseifen noch Impfstoff übrig war, wurden wir am Tag zuvor kontaktiert, damit der Impfstoff an unsere Mitarbeiter verimpft werden kann. Einige ausgewählte Ärzte sowie Pflegende der Intensivstation und Notaufnahme wollten dorthin fahren und sich impfen lassen – doch plötzlich wurde die Aktion abgebrochen“ berichtet Quast.

„Für die Kollegen zählt jeder Tag“

Erst ab 18. Januar sollen die Krankenhäuser wahrscheinlich mit Impfstoff versorgt werden. „Natürlich ist das nur noch eine vergleichsweise kurze Zeit“, meint Dr. Matthias Danz, der gemeinsam mit Dr. Frank van Buuren die Intensivstation leitet. „Aber für die Kolleginnen und Kollegen auf der Intensivstation zählt jeder Tag – zu lange arbeiten wir schon unter erschwerten Bedingungen. Es geht ja auch um den Schutz unserer kritisch kranken Patienten.“

Dass die Impfdosen, die nach den Impfungen in Seniorenheimen aktuell noch vorhanden sind, nun an ambulante Dienste verteilt werden sollen, ist für Schmitz, Danz und Quast nicht nachzuvollziehen.

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