Modellprojekt Elspe Festival soll Streuweite in ganz NRW haben

Philipp Aßhoff blickt optimistisch auf Ölprinz-Inszenierung


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Jochen Ritter, Tobias Puspas und Philipp Aßhoff auf dem Gelände des Elspe Festivals. von Nils Dinkel
Jochen Ritter, Tobias Puspas und Philipp Aßhoff auf dem Gelände des Elspe Festivals. © Nils Dinkel

Elspe. Zu einer Pressekonferenz zum Thema „Modellprojekt Elspe Festival“ hatte die Stadt Lennestadt kurzfristig für Freitag, 9. April, eingeladen. Am Mittag war bekannt geworden, dass Lennestadt eine von 14 Modellregionen in NRW sein darf. Das Konzept beinhaltet, Veranstaltungen auf dem Gelände des Elspe Festivals zu ermöglichen.


Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas erklärte, dass man gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Jochen Ritter und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Heider beim Elspe Festival gewesen sei - schon bevor die Modellregionen überhaupt Thema waren.

Die Politiker hinterfragten, wie man dem Elspe Festival helfen könne. Die Unternehmung, die ziemlich einmalig in Deutschland sei, falle durch viele Corona-Förderprogramme durch. „Die Alarmglocken gingen beim Thema Modellregionen an“, so Puspas. Er wisse, dass sich auch viele andere um ihre Existenz sorgen.

Gezielt entschieden

Trotzdem habe sich die Stadt Lennestadt gezielt für diesen Projektvorschlag entschieden. Das Gelände biete ein räumlich begrenztes Konzept, bei dem man mit gezielten Ein- und Ausgangskontrollen und einer Teststrategie eine Perspektive schaffen könne, so der Bürgermeister. Am 31. März sei das Projekt noch vor dem Kreis Olpe eingereicht worden.

Puspas wünscht sich, dass das Projekt, dass wissenschaftlich begleitet wird, Strahlkraft für ganz Nordrhein-Westfalen hat und durch die Erfahrungswerte wieder mehr Veranstaltungen in der Region – und darüber hinaus – stattfinden können. „Die Kulturszene sucht förmlich nach Arrangements“, verdeutlichte der Bürgermeister.

Beim Modellprojekt soll das Elspe Festival die Machbarkeit von Veranstaltungen auf den Prüfstand stellen. Das Projekt soll Streukraft für ganz NRW haben. von Nils Dinkel
Beim Modellprojekt soll das Elspe Festival die Machbarkeit von Veranstaltungen auf den Prüfstand stellen. Das Projekt soll Streukraft für ganz NRW haben. © Nils Dinkel

In Sachen Kontaktverfolgung und Abstand gebe es „Local Player“ wie Lokalino, die eingebunden werden sollen. Der Bürgermeister stellt am Montag, 12. April, eine Projektgruppe auf, die, sofern die Kriterien vom Wirtschaftsministerium vorliegen, ihre Arbeit aufnehmen soll.

Nachdem sich die Ministerkonferenz am 22. März für Modellregionen ausgesprochen hatte, warb Jochen Ritter tags darauf bereits bei der Staatskanzlei für das Elspe Festival. „Wenn ich so etwas in Düsseldorf wahrnehme, hinterfrage ich so etwas für das Land und auch für den Kreis Olpe“, so Ritter.

Verspäteter Start ermöglicht bessere Vorbereitung

„Ich hoffe, zu einer Konstellation zu kommen, die ermöglicht, mehr zu ermöglichen, wovon dann schließlich etwas für das Land abzuleiten ist“, so Ritter. Dass das Projekt erst bei der zweiten Rutsche ab dem 26. April dabei sei, sieht der Landtagsabgeordnete weniger kritisch. Das ermögliche gleichzeitig eine bessere Vorbereitung.

Was stattfinden könnte, vermochte Elspe Festival-Geschäftsführer Philipp Aßhoff noch nicht zu sagen. Er wünsche sich natürlich hochkarätige Künstler in Elspe. Das Konzept sehe in der Theorie zunächst etwa halbe Besetzung der 4.000 Plätze vor. Ihm sei klar, dass das wahrscheinlich nicht realisierbar sei.

Die erste Veranstaltung könnte bei einer Inzidenz unter 100 bereits am 26. April über die Bühne gehen. von Nils Dinkel
Die erste Veranstaltung könnte bei einer Inzidenz unter 100 bereits am 26. April über die Bühne gehen. © Nils Dinkel

„Uns ist wichtig, dass Karl May nach einjähriger Pause stattfinden kann. Unsere Akteure wollen wieder auf der Bühne stehen“, so Aßhoff. Das Programm könnte ähnlich wie beim Indian Summer organisiert werden, dessen Wiederholung für den Herbst angesetzt worden war.

Veranstaltungen ohne Infektionen

„Hiermit haben wir beste Erfahrungen gemacht. Seitens des Ordnungsamtes gab es für den Indian Summer Lobeshymnen“, so Puspas. Es habe bei sämtlichen Veranstaltungen des Elspe Festivals nicht eine bestätigte Corona-Infektion gegeben.

Aßhoff bleibt optimistisch: „Wenn das Modellprojekt aufgeht, steht der Ölprinz-Inszenierung nichts im Wege!“ Von einer Absage geht er aktuell auch nicht mehr aus. Die Frage, ob direkt am 26. April schon ein Künstler auf der Bühne steht, blieb unbeantwortet. Man zeigte sich jedoch guter Dinge, die Planungen schnell voranschreiten zu lassen. „Wir haben schon erste Gespräche geführt“, so Aßhoff.

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