„Viele Corona-Todesfälle im Kreis Olpe zutiefst beunruhigend“

Grüne im Kreistag schreiben offenen Brief an Laschet


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Kreis Olpe. Mit einem offenen Brief hat sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Olper Kreistag, Fred-Josef Hansen, an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gewandt. Hansen ist angesichts der vielen Todesfälle im Kreis, die dem Coronavirus zugeschrieben werden, in „großer Sorge um die Gesundheit der Bürger im Kreis Olpe“.


In seinem offenen Brief schreibt er: „Im Kreis Olpe wird nach Aussage der Kreisverwaltung (Stand 6.5.) der Tod von 44 Menschen dem Coronavirus zugeordnet. Bei einer Einwohnerzahl von unter 135.000 Einwohnern sind dies 32,5 Tote pro 100.000 Einwohner, also viermal so viele wie im Bundesdurchschnitt. Der Bundesschnitt liegt bei 8,2 Menschen je 100.000 Einwohner. Damit liegt der Kreis Olpe landesweit nach unseren Erkenntnissen an der Spitze der durch Corona verstorbenen Menschen.
Keine schlüssige Erklärung
Eine schlüssige Erklärung für diese zutiefst beunruhigende Entwicklung kann die Kreisverwaltung nicht oder nur unzureichend liefern. Die immer wieder benannten umfangreichen Testungen belegen das Problembewusstsein der Verwaltung, können aber die hohe Mortalität nicht erklären.

Vor allem werden keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen. Um geeignete Maßnahmen gegen den Tod so vieler Menschen ergreifen zu können, ist es unumgänglich, die Ursachen zu erforschen. Dazu bedarf es dringend der Hilfe des Landes. Im Kreis sind dafür keine geeigneten Fachleute vorhanden.
Viele Tote in Altenheimen
Besonders viele Tote, immerhin die Hälfte, haben wir in Altersheimen. Es stellt sich die Frage, ob in den Altersheimen irgendwelche strukturelle Schwachstellen vorhanden sind und wenn ja, wie sie in Zukunft vermieden werden können.

Fast alle Toten waren zur Behandlung im Krankenhaus. Gibt es dort Schwachstellen? Können sie vermieden werden? Werden die Standards bei der Behandlung von Infizierten auf den Intensivstationen eingehalten? Wie ist der Zustand bez. das Alter der Beatmungsgeräte?

Wir erwartet dringend die Hilfe des Landes, um den Corona-Hotspot Kreis Olpe möglichst schnell zu erforschen.“
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