Nach Todesfällen in Pflegeheim: Wie viele Menschen sind drittgeimpft?

Corona-Impfung


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Kreis Olpe/Kirchhundem. In einer stationären Pflegeeinrichtung in der Gemeinde Kirchhundem sind zwei männliche Bewohner im Alter von 77 und 87 am Corona-Virus gestorben. Beide waren vollständig geimpft. Neben 14 Infektionen bei den Bewohnern gab es auch bei den Mitarbeitern vier positive PCR-Ergebnisse. LokalPlus hat beim Kreis Olpe nachgefragt, wie der Stand bei den Drittimpfungen ist und für wen diese geplant sind.


In der betroffenen Pflegeeinrichtung hätte die Drittimpfung bei den Bewohnern eigentlich schon am vergangenen Wochenende erfolgen sollen, gab Michael Färber, Fachbereichsleiter für Jugend, Gesundheit und Soziales, auf Nachfrage bekannt.

Doch mit insgesamt zwei Todesfällen und 18 Corona-Infektionen könne diese zurzeit nicht stattfinden. Noch am Montag hatte der Kreis einen Mitarbeiter als positiv angegeben, inzwischen ist die Zahl auf vier gewachsen. Zwei Mitarbeiter des Pflegepersonals kommen aus dem Kreis Olpe, zwei aus Siegen-Wittgenstein.

Keine Impfung während Quarantäne

„Wir impfen nicht mitten in ein Infektionsgeschehen hinein. Nach zweiwöchiger Quarantäne aller Beteiligten wird die Leitung der Pflegeeinrichtung gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die Lage noch einmal bewerten. Das Infektionsgeschehen muss auf jeden Fall vom Tisch sein“, gab Färber an.

Grundsätzlich könne sich jeder drittimpfen lassen, dessen Zweitimpfung sechs Monate und zwei Wochen oder länger zurück liegt: Da der vollständige Impfschutz erst zwei Wochen nach der zweiten Impfung besteht, werden die sechs Monate ab diesem Datum gezählt. Frühestens, denn mit Ablauf dieses Datums hört der Impfschutz nicht sofort auf.

Neben dem Impfzentrum, dass zum 30. September schließt, bieten auch viele Hausärzte diese Option an. Um sicher zu gehen, könne man sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung informieren oder am besten in der Praxis selbst nachfragen.

Jeder Hundertste im Kreis Olpe drittgeimpft

Insgesamt haben bislang 1.620 Drittimpfungen stattgefunden, gab Andreas Sprenger, Leiter des Krisenstabs des Kreis Olpe, bekannt. Seine Einschätzung: „Wir sind da gut unterwegs.“ Dass es bislang nicht mehr Drittimpfungen gäbe, liege wahrscheinlich daran, dass bei vielen die Zeitspanne von sechs Monaten nach der Zweitimpfungen noch nicht erreicht sei.

In den Nachbarkreisen sieht die Lage bei den Drittimpfungen wie folgt aus: Siegen (2.317) und Hochsauerlandkreis (2.410). Im Vergleich zu den beiden Kreisen liegt man damit zahlentechnisch zurück. Jedoch haben diese doppelt so viele Einwohner wie der Kreis Olpe.

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