„Kreis Olpe ist berechtigterweise ein Corona-Hotspot“
Leserbrief zum Coronavirus
- Kreis Olpe, 02.05.2020
Kreis Olpe. Ein weiterer Leserbrief, der sich auf die Stellungnahme Theo Melchers bezieht, hat die Redaktion erreicht. Gerd Willeke aus Wenden beschäftigt die Frage, warum im Kreis Olpe 39 Menschen (Stand: 2. Mai) im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind:
„Wiederholt wird in der Lokalpresse in Leserbriefen und ausführlichen Artikeln zu der Frage Stellung genommen, warum in der aktuellen Phase der Corona-Epidemie der Kreis Olpe im Vergleich zu den Nachbarkreisen bzw. den anderen Kreisen Nordrhein-Westfalens eine um ein Vielfaches höhere Anzahl positiver COVID-19 Fälle aufweist und auch die höhere Zahl der Todesfälle deutlich aus dem Rahmen fällt. - Der Kreis Olpe wird infolgedessen hinter dem Kreis Heinsberg als der zweite Hotspot der Epidemie in NRW bezeichnet.
In seiner Medieninformation vom 24. April führt Kreisdirektor Theo Melcher, nachdem er sich lange Zeit in Bezug auf die Information der Öffentlichkeit sehr zurückgehalten hatte, die abweichenden Zahlen auf die im Kreis Olpe sehr viel höhere Zahl von Testungen im Vergleich zu anderen Kreisen zurück.
Eine Antwort auf die Frage aber, warum die Zahl der Todesfälle im Kreis Olpe so signifikant höher liegt als in den anderen Kreisen in NRW, bleibt Herr Melcher schuldig. Es ist ja nicht so, dass die Zahl der Todesfälle mit der Zahl der durchgeführten Tests steigt. Wie gravierend höher die Zahlen im Kreis Olpe liegen, macht ein Vergleich mit dem Nachbarkreis Siegen-Wittgenstein deutlich.
Wenn man die Zahl der Todesfälle im Kreis Olpe in Relation zur Einwohnerzahl hochrechnet auf die Bevölkerung der BRD von rund 80 Millionen, dann müssten in Deutschland über 23.000 Menschen in Verbindung mit Corona gestorben sein. In Wirklichkeit aber sind es 6.467 (Stand 30.4.2020; Johns-Hopkins-Universität).
Auf die Beantwortung dieser Frage, Herr Melcher, warten viele Menschen im Kreis Olpe.“
Gerd Willeke
Wenden