Kontaktbeschränkungen verschärft – Kundenlimit im Einzelhandel

Teil-Lockdown geht bis 20. Dezember weiter


  • Kreis Olpe, 25.11.2020
  • Corona
  • Von Wolfgang Schneider
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    Wolfgang Schneider

    Redaktion

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Kanzlerin Merkel bei der PK nach dem Treffen am 25. November. von privat
Kanzlerin Merkel bei der PK nach dem Treffen am 25. November. © privat

Kreis Olpe. Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie wird bis zum 20. Dezember verlängert – und teilweise noch verschärft. Das haben die Chefs der 16 Bundesländern und Bundeskanzlerin Merkel am Mittwoch, 25. November beschlossen.


Nach fast siebeneinhalb Stunden Beratung verkündeten Merkel, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Bayerns Ministerpräsident Söder am späten Abend die getroffenen Beschlüsse und Vereinbarungen:

  • Die derzeit geltenden Beschränkungen gelten bis vorerst 20. Dezember weiter. Gaststätten, Restaurants, Kinos, Theater und Kultureinrichtungen sowie Fitnessstudios müssen also weiterhin geschlossen bleiben.
  • Verschärfungen gibt es bei den Kontaktbeschränkungen: Ab 1. Dezember dürfen sich nur noch maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten in der Öffentlichkeit treffen. Nicht mitgezählt werden Kinder bis 14 Jahren.
  • Über die Feiertage werden die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert: In der Zeit vom 23. Dezember bis 1. Januar können sich bis zu zehn Personen aus verschiedenen Hausständen treffen. Auch dabei zählen Kinder bis 14 Jahren nicht mit.
  • In Senioren- und Pflegeheimen sollen Besuchsmöglichkeiten angeboten werden. „Es soll kein Fest in Einsamkeit werden“, so Merkel.
  • Einschränkungen kommen auf den Einzelhandel zu: Für kleinere Geschäfte gilt ein Limit von einem Kunden je 10 Quadratmeter Verkaufsfläche. Läden ab 800 Quadratmeter dürfen nur einen Kunden pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche einlassen.
  • Die Arbeitgeber sollen zwischen den Feiertagen nach Möglichkeit Betriebsferien anordnen oder Homeoffice ermöglichen.
  • Die Maskenpflicht wird ausgeweitet und gilt an allen Orten mit Publikumsverkehr.
  • Kirchliche Großveranstaltungen an den Weihnachtstagen soll es nicht geben.
  • Silvesterfeuerwerk auf größeren Plätzen und belebten Straßen soll verboten werden, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Wo ein Verbot gilt, ist Sache der örtlichen Behörden. Im privaten Rahmen darf geböllert werden. Ein generelles Verkaufsverbot von Feuerwerk gibt es nicht.
  • Touristische Reisen bleiben weiterhin verboten. Ausnahme sind Geschäftsreisen und Familienbesuche an den Feiertagen.
  • Die Finanzhilfen für von Schließungen betroffenen Betrieben und Selbstständigen werden auch im Dezember gewährt.
Berlins Regierender Bürgermeister Müller bei der PK. von privat
Berlins Regierender Bürgermeister Müller bei der PK. © privat

„Wir brauchen noch einmal eine Kraftanstrengung. Geduld, Disziplin und Solidarität werden noch einmal auf eine harte Probe gestellt“, sagte die Kanzlerin. Denn die Lage erlaube es nicht, die Maßnahmen zu lockern oder gar aufzuheben. Dafür sei man fast überall noch viel zu weit entfernt vom Grenzwert von 50 bei der 7-Tage-Inzidenz.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller wies vor allem auf die nach wie vor hohe Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona hin, die es zu verringern gelte. Müller: „Den Todesfällen kann man nicht gleichgültig begegnen. Dahinter verbergen sich in jedem Einzelfall menschliche Schicksale.“

Der bayerische Ministerpräsident Söder bei der Pressekonferenz. von privat
Der bayerische Ministerpräsident Söder bei der Pressekonferenz. © privat

Bayern Ministerpräsident betonte, die Lage bleibe sehr ernst. „Der Erfolg des Teil-Lockdowns war nicht so groß wie erhofft. Die Gefahr ist noch nicht vorbei.“ Söder appellierte an die Menschen, Weihnachten und den Jahreswechsel nur im kleinsten Kreis zu feiern, denn: „Die Weihnachtsferien dürfen nicht wieder ein Rückschlag werden.“

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