Kehraus im Attendorner Impfzentrum: Mehr als 100.000 Dosen vor Ort verimpft

Erfolg für den gesamten Kreis Olpe


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Das Team des Impfzentrums am Abschlusstag mit Landrat Theo Melcher. von Kreis Olpe
Das Team des Impfzentrums am Abschlusstag mit Landrat Theo Melcher. © Kreis Olpe

Kreis Olpe/Attendorn. Nach fast acht ereignisreichen Monaten hatte das Impfzentrum des Kreises Olpe in Attendorn am Donnerstag, 30. September, seinen letzten Öffnungstag. Mitarbeiter und Patienten können auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken, die dem Kreis zur momentan höchsten Impfquote im Land NRW verholfen hat.


Mit dem Startschuss im Februar öffneten mit dem Impfzentrum des Kreises Olpe landesweit insgesamt 53 Impfzentren an verschiedenen Standorten. Auf einen Aufruf der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe meldeten sich tausende von Ärzten und Medizinische Fachangestellten, um im Impfzentrum ihrer Wahl Hilfe zu leisten.

Pro Impfstraße, also von der Anmeldung bis zum „Pieks“, wurde jeweils ein Arzt benötigt. Im Standpunkt Attendorn arbeiteten etwa 70 bis 100 Angestellte, davon auch einige ehrenamtliche Mitarbeiter vom Roten Kreuz.

Starker Ansturm und ruhige Phasen

In den vergangenen acht Monaten erlebte das Impfzentrum sowohl Wellen des Ansturms als auch ruhige Phasen. Besonders im Rahmen der Impfaktion mit Astra Zeneca um Ostern hätten sich täglich etwa 1.500 Personen impfen lassen, obwohl die Kapazität des Impfzentrums ursprünglich bei 500 Personen am Tag gelegen habe, so Stefan Spieren, Arzt und medizinische Leitung des Impfzentrums in Attendorn.

Stefan Spieren, ärztlicher Leiter des Impfzentrums Kreis Olpe. von privat
Stefan Spieren, ärztlicher Leiter des Impfzentrums Kreis Olpe. © privat

Sobald Impfdosen übrig waren, wurde eine neue Aktion gestartet – Effizienz war das A und O. So ist der Kreis Olpe mit einer Quote von etwa 77 Prozent vollständig Geimpften und 80 Prozent Erstgeimpften die zügigste Region im Land NRW und auch das Attendorner Impfzentrum liegt mit seiner Effektivität auf Platz 1. Seit Beginn fanden dort insgesamt 104.643 Impfungen statt - davon 53.518 Erst- und 51.058 Folgeimpfungen.

Reibungslose Zusammenarbeit

Diese Spitzenposition habe das Impfzentrum vor allem der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft, Kassenärztlicher Vereinigung, Apothekerschaft, Apothekerkammer, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Kreis Olpe zu verdanken, betonen Stefan Spieren, Andreas Sprenger als Leiter des Krisenstabs Corona beim Kreis, Torsten Tilmann als Vorstand des DRK-Kreisverbands Olpe sowie Amtsapotheker Dr. Torsten Hundt.

Doch auch die generell hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung war ein ausschlaggebender Faktor. Zum Herbst ist nun mit circa 100 bis 150 Besuchern pro Tag „Impfmüdigkeit“ eingekehrt – mit Blick auf die hohe Zahl der bereits Geimpften eine vorherzusehende Entwicklung.

Bundesweiter Trendsetter

Auch in Sachen Kreativität war das Impfzentrum in Attendorn mit seinen vielfältigen Aktionen ein deutschlandweiter Vorreiter. Von musikalischen Events wie einer Impflounge mit DJ, einem Live-Konzert oder Frühschoppen, über mobiles Impfen im Zug, bis hin zum spontanen Impfangebot bei McDonalds: Das Mitarbeiterteam hat sich auf verschiedensten Ebenen eingesetzt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Auch Asylbewerber und Obdachlose wurden mit dem Impfbus angesteuert.

Das Impfmobil war im Sommer unterwegs. von Christine Schmidt
Das Impfmobil war im Sommer unterwegs. © Christine Schmidt

Doch mit der Schließung des Impfzentrums ist die Impfkampagne noch nicht zu Ende: Bei den niedergelassenen Hausärzten können weiterhin Termine angefragt werden und auch mobile Impfzentren werden einmal in der Woche an festen Standorten in jeder Kommune des Kreises halten. Dies bietet jedem Bürger die spontane Möglichkeit, sich impfen zu lassen.

Immobilie und Inventar bleibt vorerst

Doch was passiert nun mit dem Gebäude? Bis zum Ende des Jahres könne die Immobilie inklusive Inventar theoretisch noch weiter genutzt werden, erklärt Stefan Spieren - nur der Impfstoff werde in Zukunft woanders gelagert. Falls es in nächster Zeit nochmal zu einer Ausnahmesituation kommen sollte, könne man den Betrieb im Impfzentrum mit einem Vorlauf von nur einem Tag wieder aufnehmen. So ist der Kreis also auch für den Ernstfall gewappnet.

„Das Impfzentrum war für den Kreis Olpe definitiv ein Erfolg“, schließt Spieren rückblickend. Eine Vielzahl von Menschen sei in sehr kurzer Zeit geimpft worden. Auch Landrat Theo Melcher lobt: “Alle, die sich haben impfen lassen, haben ein Zeichen gesetzt. Alle, die bei den Impfungen und der Organisation mitgearbeitet haben, haben großen Einsatz und Kreativität bewiesen. Sie alle tragen dazu bei, dass wir gemeinsam wieder sicherer und unbeschwerter leben können“.

Im Kampf gegen Corona haben die Ärzte und Mitarbeiter rund um das Impfzentrum alles gegeben.

Zahlen und Fakten: Die Impfkampagne im Kreis Olpe

Im Kreis Olpe sind 77,5 Prozent aller Einwohner vollständig und 80,4 Prozent erstgeimpft. Damit ist die Bevölkerung ab zwölf Jahre nun zu 89,4 Prozent erst- und zu 86,2 Prozent vollständig geimpft.

Insgesamt wurden im Impfzentrum, bei mobilen Terminen, in Arztpraxen und Krankenhäusern 211.455 Impfdosen verabreicht - davon 107.684 Erst- und 103.771 Folgeimpfungen.

(Stand: 30. September 2021)

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