Kaum Lockerungen in Corona-Krise – selbst Straßenfeste sind verboten

Spielplätze und Museen können wieder öffnen


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Bundeskanzlerin Angela Merkel. von Kanzleramt
Bundeskanzlerin Angela Merkel. © Kanzleramt

Kreis Olpe. In der Corona-Krise wird es vorerst nur kleine Lockerungen geben. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer am Donnerstagnachmittag, 30. April, während einer Videokonferenz abgesprochen.


Gute Nachrichten gibt es zumindest für Kinder, die sich zu Hause langweilen. Ab Montag, 4. Mai, sollen die Spielplätze wieder geöffnet werden. Dabei sollen die Eltern darauf achten, dass die Spielplätze nicht überlaufen sind.

Auch Museen, Ausstellungen. Gedenkstätten und Zoos dürfen ab kommende Woche wieder öffnen – allerdings nur unter strengen Auflagen. Ebenfalls können, wie bereits berichtet, ab dem ersten Mai-Wochenende unter bestimmten Voraussetzungen wieder Gottesdienste stattfinden.
Viele Entscheidungen erst im Mai
Vertagt worden sind die Entscheidung über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen sowie die Entscheidung über die Ausweitung der Kinderbetreuung sowie des Schulbetriebs. Hier soll es bei der nächsten Schaltkonferenz am 6. Mai geben. Merkel versprach für diesen Termin „sehr klare Entscheidungen“.

Nach dem 6. Mai sollen auch von den Fachministern Konzepte für die schrittweise Öffnung der Gastronomie ausgearbeitet werden. Die heimischen Gastronomen haben also nach wie vor kein konkretes Datum in Aussicht, wann sie Restaurants und Kneipen wieder öffnen können – in welcher Form auch immer. Auch über die Lockerung der touristischen Verbote und Einschränkungen soll erst bei der übernächsten Konferenz beraten werden.
Auch Straßefeste sind Großveranstaltungen
Näher definiert wurde am Nachmittag, was Großveranstaltungen sind. Dazu gehören nach Angaben von Angela Merkel nicht nur große Volksfeste und Festivals, sondern alle Straßen-, Dorf-, Stadt- und Schützenfeste. Diese bleiben bis 31. August verboten – eventuell sogar darüber hinaus. Damit haben jetzt alle Veranstalter Planungssicherheit bzw. wissen, dass sie ihre Feste abschreiben müssen.

Die Kontaktbeschränkungen werden in der jetzigen Form beibehalten und bleiben bis zunächst 10. Mai in Kraft. „Distanz zu halten, sich zu schützen, Masken zu tragen“ sind nach Merkels Worten weiterhin sehr wichtig. Denn die Corona-Krise sei eine „gewaltige Herausforderung, für die es keine Erfahrungswerte und Vorlagen gibt“.
„Corona ist ein Marathon“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mahnte die Menschen, die Beschränkungen weiter einzuhalten: „Der Stresstest ist noch nicht vorüber. Corona ist ein Marathon.“ Er zeigte sich verwundert und beunruhigt, dass inzwischen vielerorts das Gefühl entstanden sei, man habe die Pandemie bereits überwunden. Es drohe jederzeit eine zweite Welle, so der CSU-Politiker.

Söder warnte außerdem davor, in der Diskussion über mögliche Lockerungen nur wirtschaftliche Fragen im Blick zu haben, aber darüber die ethischen Fragen zu vergessen.
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