Attendorner Schüler sagt: Die Jugend wird im Stich gelassen

Leserbrief mit Sichtweise eines Jugendlichen


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Leserbrief von privat
Leserbrief © privat

Kreis Olpe. Der 17-jährige Noah Bock ist frustriert und fassungslos. Den Schüler aus Attendorn beschäftigt das Thema rund um die Lockerungen für Geimpfte. Dazu hat er einen Leserbief verfasst:


„Seit über einem Jahr nun sind die meisten Dinge, die Jugendliche mögen, weitestgehend verboten: Das Treffen von mehreren Freunden, Partys, Mannschaftsport oder auch Klassenfahrten. Alles Dinge, die gestrichen wurden, um die Bevölkerung, die ältere Generation, zu schützen.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Die in Attendorn bekannte Tradition des „Bäumchen setzens“, nach bestandenem Abitur, wird dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden. Was in Anbetracht der Pandemie eine Selbstverständlichkeit ist.

Solidarität steht an erster Stelle

Ohne zu widersprechen, wird sich an all das gehalten, was die Politik jedes Mal aufs Neue fordert. Für die sozialen Kontakte reiche es, wenn man sich in der Schule zwei- bis dreimal die Woche sieht, aber wehe man kommt sich dort auch nur einen Meter zu nah.

Kaum ein Jugendlicher hat bislang auch nur eine Regel auf Sinnhaftigkeit hinterfragt. Solidarität mit den Älteren, aber auch mit Pflegepersonal und allen anderen stand und steht immer noch an erster Stelle.

Keine Chance auf eine Impfung

Doch immer mehr dringt durch, dass Geimpfte bald Grundrechte zurückbekommen sollen. Diese verfassungsmäßig zugesicherten Grundrechte sind jedem gegönnt und es ist richtig, Geimpfte mit negativ Getesteten gleichzusetzen.

Geimpft wurden bislang jedoch vorrangig ältere Menschen und vor allem die jüngere Generation hatte bislang gar nicht die Chance auf eine Impfung. Noch vor wenigen Monaten stand ein solches Vorgehen nicht zur Debatte und auf einmal geht es CDU und SPD nicht schnell genug damit, Geimpften Freiheiten zurückzugeben.

Angst vor dem 26. September? Das lässt sich nur vermuten. Die ganze Debatte über Lockerungen für Geimpfte ist allerdings höchst unsolidarisch und ein Schlag ins Gesicht, vor allem für die jüngere Generation."

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