Versuchter Wucher: Schlüsseldienst verlangte fast 640 Euro

Elsperinnen riefen Polizei zur Hilfe


Topnews
 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Elspe. Beinahe Opfer eines Schlüsseldienst-Abzockers wären eine 90-Jährige Elsperin und ihre Tochter am Samstag, 15. Februar, geworden. Die beiden Frauen wollten die Wohnung der Seniorin betreten, aber die Tür ließ sich nicht mehr öffnen.


Daraufhin recherchierten sie im Internet nach einem Schlüsseldienst und riefen die Handynummer eines Anbieters an. Aufgrund des Namens nahmen sie an, dass dieser aus Altenhundem kommen. Allerdings bemerkten sie, dass sie zu einem Schlüsseldienst in Hagen weitergeleitet wurden.
Gebrauchter Schließzylinder
Telefonisch erklärte ein Mitarbeiter, dass er in rund eineinhalb Stunden vor Ort wäre und sich die Kosten auf rund 200 bis 300 Euro belaufen würden. Als der Schlüsseldienst dann tatsächlich den Schließzylinder gegen einen offensichtlich bereits genutzten Zylinder getauscht hatte, präsentierte der Mitarbeiter eine Rechnung in Höhe von 637,48 Euro.

Zunächst wollte die Tochter das Geld von der Bank zu holen. Doch als der Mitarbeiter ihr folgen wollte, um direkt den Rechnungsbetrag mitzunehmen, rief sie die Polizei an. Die Rechnung wurde nicht bezahlt und von der Polizei sichergestellt. Der Beschuldigte ist bereits wegen Wucher bekannt. Er gab an, eine korrekte Rechnung ausgestellt zu haben. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Im Zweifelsfall Polizei rufen
In diesem Fall reagierten die Betroffenen nach Angaben der Polizei vorbildlich: Ihnen kam die Situation komisch vor und sie riefen die „110“ an. Damit Verbraucher unseriöse Handwerker-Notdienste erkennen können, hat die Polizei in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW Verhaltenshinweise erarbeitet:
  • Vergleichen Sie die Preise.
  • Vereinbaren Sie einen Festpreis.
  • Schildern Sie dem Schlüsseldienst genau, was passiert ist.
  • Definieren Sie, was genau gemacht werden soll.
  • Achten Sie auf Zuschläge.
  • Zahlen Sie nur, was Sie vereinbart haben.
  • Lassen Sie sich nicht nötigen.
Weitere Tipps zum Umgang mit Handwerker-Notdiensten erhalten Interessierte auf den Internetseiten der Polizei und der Verbraucherzentrale NRW.
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