Testbetrieb vorerst eingestellt: Autonomer Bus in Unfall in Altenhundem verwickelt

Mehr Rücksichtnahme erwünscht


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Ein autonomer Bus war am Montag, 21. September, in einen Unfall verwickelt. von Nicole Voss
Ein autonomer Bus war am Montag, 21. September, in einen Unfall verwickelt. © Nicole Voss

Altenhundem. Ein Verkehrsunfall unter Beteiligung des autonomen Busses SAM hat sich am Montagnachmittag, 21. September, auf der Teststrecke in Altenhundem ereignet. Die Stadt Lennestadt und der ZWS erhoffen sich mehr Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer.


Der autonome Bus, mit dem stets ein Operator mitfährt, war kurz nach 15 Uhr auf der Helmut-Kumpf-Straße etwa auf der Höhe des Rathauses unterwegs. Hier überholte ihn ein weiteres Fahrzeug, dass beim Wiedereinscheren mit dem selbstfahrenden Fahrzeug zusammenstieß.

Hierbei nahm das Laser-Radarsystem Schaden. Der Testbetrieb seitens des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) wurde vorübergehend eingestellt. Günter Padt aus der ZWS-Geschäftsführung hofft, dass der Testbetrieb am Dienstagnachmittag, 22. September, weitergehen kann.
Verkehrsteilnehmer nehmen wenig Rücksicht
Das Fahrzeug werde derzeit gecheckt. Er hofft auf ein positives Testergebnis. In Altenhundem komme es immer wieder zu Problemen, da viele Verkehrsteilnehmer sich nicht an die Halteverbote und die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielten. Regelmäßig werde der autonome Bus von anderen Verkehrsteilnehmern überholt.

„Die Sensoren erkennen das und das Fahrzeug hält an“, erklärt Günter Padt. Durch solche Aktionen komme es regelmäßig dazu, dass der autonome Bus zwangsbremsen bzw. der Operator zum Steuern des Fahrzeugs eingreifen müsse. „Das ist nicht im Sinne der Erfinders“, so Padt. Die bisherige Resonanz auf den Testbetrieb in Altenhundem sei sehr erfreulich und sogar besser als in Drolshagen, betonte Padt. „Wenn die Störfälle nicht wären!“
Stadt sperrt Parkplätze ab
Probleme, die Karsten Schürheck als Beigeordneter der Stadt Lennestadt zumindest teilweise bestätigen kann. „Wir haben die Parkplätze gegenüber der Metzgerei an der Helmut-Kumpf-Straße teilweise abgeflattert, weil die Fahrzeuge teilweise nicht richtig in der Parkbucht, dafür aber halb auf der Straße standen.“

Häufig seien die Parkverbote im Bereich des Marktplatzes nicht eingehalten worden. „Manchmal könnte man meinen, die haben keinen Führerschein“, so Schürheck. Zwei Mal täglich werde im Testbereich kontrolliert. Aber man könne sich seitens des Ordnungsamtes nicht ausschließlich auf diesen Bereich beschränken. Natürlich würden Bußgelder bei Verstößen verhängt.
Randgebiete könnten von Bus profitieren
„Viele Autofahrer nehmen wenig Rücksicht auf den autonomen Bus und sind nicht in der Lage, Verbotsschilder zu beachten“, so Schürheck. Andererseits müsse der Bus auf lange Sicht auch im Testbetrieb funktionieren. Aus dem Innenstadtbetrieb, hinter dem die Stadt nach wie vor stehe, könne man für die Zukunft viel lernen.

„Der autonome Bus und Autos werden jahrelang nebeneinander fahren, wenn es sich durchsetzt. Auch die Technik muss sich an Situationen anpassen und auf lange Sicht Hindernisse umfahren können“, so Schürheck. 

Daher appelliert der Beigeordnete noch einmal an die Vernunft der Autofahrer und hofft auf mehr Rücksichtnahme. Die gesperrten Parkbuchten sollten nicht benutzt und die Haltebereiche des autonomen Busses freigehalten werden.
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