Seit 125 Jahren eine Einheit: Stilles Jubiläum der Feuerwehr Grevenbrück

Zweiteilige Serie: Ein Blick ins Jetzt


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Dominik Schulte, Julian Schulte und Udo Gerken richteten einen Blick in die Vergangenheit und auf heute. von s: Nils Dinkel
Dominik Schulte, Julian Schulte und Udo Gerken richteten einen Blick in die Vergangenheit und auf heute. © s: Nils Dinkel

Grevenbrück. Die Feuerwehr Grevenbrück blickt in diesem Jahr auf 125 Jahre zurück. Das laufende Jahr war geprägt von der Corona-Pandemie und wenigen, aber dafür teils heftigen Einsätzen. LokalPlus stellt die Einheit in einer zweiteiligen Serie vor. Heute: der Blick aufs Jubiläumsjahr.


In der Einheit sind derzeit 42 Mitglieder aktiv; weitere 17 gehören der Ehrenabteilung an. Herausstechend ist, dass hiervon einige schon mehr als 50 Jahre dabei sind. „Das ist schon fast nichts Besonderes mehr“, so Udo Gerken lachend. Derzeit vermissen die Kameraden das gemeinschaftliche Üben. Dieses findet in drei gleichbleibenden Gruppen statt.

„Man kann nicht alles üben in diesen Kleingruppen. Monatelang durften wir gar nicht üben“, erzählt Udo Gerken. Normalerweise üben die Blauröcke im zweiwöchigen Turnus gemeinschaftlich. Auch hinter der Jahresabschlussübung stehe ein großes Fragezeichen. „Es fehlt etwas“, so Udo Gerken. „Trotz des stillen Jubiläums denken aber einige an uns und gratulieren“, so der Einheitsführer.
Wenige aber heftige Einsätze 2020
Die Einsatzlage sei in diesem Jahr überschaubar gewesen. Dafür hätten es diese teils „in sich“ gehabt. Die Feuerwehr Grevenbrück rückte unter anderem zu schweren Unfällen in der Region sowie einem Wohnhausbrand in Kirchhundem-Rinsecke aus. Die interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren funktioniere bestens, erzählten Julian Schulte (Kassierer), Dominik Schulte (stellvertretender Einheitsführer) und Udo Gerken.

Besonders kräftezehrende und emotionale Einsätze werden im Nachgang und teilweise schon an der Einsatzstelle aufgearbeitet. Die Wehrmänner erleben teilweise Dinge, die nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Hierbei erhalten die Blauröcke psychosoziale Unterstützung, die auch teils über den Einsatz hinaus andauert. Die Grevenbrücker Blauröcke begrüßen dieses Hilfsangebot.

Alle Aktiven sind für jegliche Einsatzszenarien ausgebildet. Das Feuerwehrhaus ist außerdem mit einer Einsatzleitzentrale ausgestattet, die unter anderem zum Einsatz kam, als die Leitstelle in Olpe an einem Abend im August ausgefallen war. Regelmäßig finden Schulungen und Lehrgänge bei der Feuerwehr Grevenbrück statt.
 von Nils Dinkel
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Im Alarmierungsfall ist die Feuerwehr Grevenbrück mit einem zusätzlichem App-gesteuertem Meldesystem ausgestattet. Das ersetze die klassische Alarmierung der Leitstelle nicht, sei aber eine ausdrückliche Erleichterung bei der Einsatz-Planung und -Koordination. Die App gibt Rückmeldung, wer zum Feuerwehrhaus unterwegs ist und wann sie dort eintreffen. Die anfallenden Kosten trägt der Förderverein der Feuerwehr Grevenbrück.

Brandschutzerziehung ist für die Ehrenamtler ein wichtiges Thema. Geschulte Kräfte besuchen regelmäßig ortsansässige Schulen und Kindergärten. Dabei kann auch auf das Info-Mobil des Kreises Olpe zurückgegriffen werden. Die Feuerwehr Grevenbrück ist immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Auch Quereinsteiger heißen die Blauröcke willkommen. In der Jugendwehr, die von speziell geschulten Kameraden betreut werden, sind noch Plätze frei. Vier Mal pro Jahr findet die DRK-Blutspende im Feuerwehrhaus statt.
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Seit 125 Jahren eine Einheit: Stilles Jubiläum der Feuerwehr Grevenbrück
Fahrzeugflotte
Fahrzeugtechnisch ist die Feuerwehr Grevenbrück sehr gut ausgestattet und fährt, wenn auch selten, in ganz Nordrhein-Westfalen zu Einsätzen. Neben eines Kommandowagens hat die Wehr zwei Löschfahrzeuge, davon eins für Katastrophenschutz, ein Tanklöschfahrzeug, einen Gerätewagen Logistik, einen ABC-Abrollbehälter sowie einen Abrollbehälter für Gefahrgut. Die Fahrzeuge sind teils aus Kreis- sowie Landes- und Bundesmitteln angeschafft worden. Der Kommandowagen, KDOW, ist erst seit Ende Juli teil der Feuerwehr Grevenbrück.
In Teil zwei, der ab Sonntag, 20. September, bei LokalPlus zu lesen ist, erfahrt ihr mehr über die Geschichte der Feuerwehr Grevenbrück.
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