Ausstrahlung bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ bringt 100 neue Hinweise

Grevenbrück. Die Zuschauer der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ sind am Mittwochabend, 13. Januar, zur Mithilfe bei der Aufklärung eines Raubüberfalls auf eine Frau in Grevenbrück aufgerufen worden. Und tatsächlich gingen bei der Kreispolizeibehörde in Olpe neue Hinweise ein.

Polizei-Pressesprecher Michael Klein erklärte auf LokalPlus-Nachfrage, dass bereits während der Ausstrahlung des Beitrags die ersten Hinweise auf der eigens geschalteten Telefonleitung bei der Polizei eingegangen seien. „Insgesamt nahmen unsere Kollegen mehr als 100 Hinweise entgegen. Die meisten davon waren auf dieses ‚Chi Chi‘ oder ‚Chü Chü‘ gerichtet, was die Täter benutzt haben“, so Klein.

Hierzu gab auch Experte Alfred Hettmer am Ende der Ausstrahlung ein erstes Fazit ab. Laut Zeugen könnte diese Aussprache aus dem Albanischen kommen und so viel wie „sei still“ oder „sei leise“ bedeuten.

Die weiteren Hinweise sollen nun erst einmal durch die Kollegen ausgewertet werden. „Wir können noch nicht sagen, ob da jetzt ein Kracher-Hinweis bei ist“, so die erste Einschätzung des Polizei-Pressesprechers.

Die damals 82-jährige alleinstehende Frau war am frühen Morgen des 16. Februar 2020 von zwei Unbekannten in ihrem Haus in Grevenbrück überfallen und ausgeraubt worden. Die Täter erbeuteten einen hohen Bargeldbetrag sowie hochwertige Uhren, Taschen und Schmuckstücke. Von einem der Täter wurde ein Phantombild angefertigt; vom zweiten Mann liegt eine Beschreibung der Geschädigten vor.

Die Täter schienen sich in den Räumlichkeiten auszukennen und gingen gezielt ans Werk. Trotzdem hinterließen sie eine Spitzzange am Tatort. Aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen und des tätlichen Angriffs auf die Seniorin hätte der Überfall auch tödlich für die 82-Jährige enden können. Die Frau leidet bis heute an den Folgen des Überfalls. Für die Aufklärung des Falls ist eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt worden.

„Aktenzeichen XY ... ungelöst“-Moderator Rudi Cerne sprach von einem entsetzlichen Erlebnis mit traumatischen Folgen. Ins Studio zugeschaltet war Kriminalhauptkommissar Olaf Möllmann von der Kriminalpolizei Olpe. Er betonte, dass der Vorfall für die Frau sehr dramatisch gewesen sei und die Sicherheitsvorkehrungen im Haus deutlich erhöht worden seien. Möllmann geht davon aus, dass die Täter Insider-Wissen hatten. Die polizeilichen Ermittlungen seien bislang ohne Erfolg geblieben.

Der erste Tatverdächtige war ein Mann im Alter von ca. 30 Jahren mit einer schlanken Statur und etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß. Auffällig war die glatte junge Haut im Gesicht. Er trug einen dunklen Anorak aus rauem Stoff, eine dunkle Hose, dunkle Handschuhe mit gummierter rauer Innenseite sowie eine dunkle Wollmütze.

Der zweite Tatverdächtige hatte eine kräftige Statur und war etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß. Auch er trug eine dunkle Jacke und dunkle Hose, dunkler Wollmütze sowie dunkle Handschuhe. Beide Einbrecher waren vermutlich Osteuropäer.

Entwendete Gegenstände:

• Handtasche Rio168, Louis Vuitton Speedy Bandouliere 30 ohne Schloss, dunkelbraun, Rindleder
• Handtasche Louis Vuitton Pochette Felicie, schwarz, Leder
• Armbanduhr Cartier Panthere, Gold
• Armbanduhr Rolex Precision, goldenes Gehäuse, braunes Armband

Hinweise nimmt die Polizei in Olpe weiterhin unter der Telefonnummer (02761) 9269-0 entgegen. Die „Aktenzeichen“-Sendung am Mittwochabend sahen übrigens trotz der starken Konkurrenz durch die Liveübertragung des DFB-Pokalspiels etwa 5,84 Millionen Menschen.