Zahl der registrierten Straftaten im Kreis Olpe um zehn Prozent gesunken
Polizeiliche Kriminalstatistik für 2017
- Kreis Olpe, 07.03.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Kreis Olpe. Die Zahl der im Kreis Olpe registrierten Straftaten ist im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent gesunken – und damit auf dem niedrigsten Stand seit 2008. Gleichzeitig weist die Kreispolizeibehörde (KPB) Olpe eine Aufklärungsquote von 64,01 Prozent auf und damit die zweitbeste in ganz Nordrhein-Westfalen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2017 hervor, die Landrat Frank Beckehoff und Vertreter der KPB am Mittwoch, 7. März, in Olpe vorgestellt haben.
Dass es der Kreispolizeibehörde 2017 gelang, 64,01 Prozent aller aufgenommenen Delikte aufzuklären, bedeutet eine Steigerung um 3,16 Prozent gegenüber 2016. Die durchschnittliche Quote für ganz NRW liegt übrigens bei 52,34 Prozent. Bei der Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ), mit der die Gefährdung der Bevölkerung gemessen wird, kommt der Kreis Olpe auf 4435 und damit auf den landesweit zweitniedrigsten Wert. Die KHZ 2017 für ganz Nordrhein-Westfalen beträgt 7677.
Ein Indiz dafür, dass Bürger sowohl mehr zum Schutz vor Einbrechern getan und gleichzeitig deutlich mehr verdächtige Personen und Vorkommnisse gemeldet hätten, so der Landrat. Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen ist dagegen niedrig und liegt für das vergangene Jahr bei 10,75 Prozent.
Diebstähle – insgesamt 1730 wurden 2017 registriert – machten im Vorjahr mit 28,9 Prozent den größten Anteil an allen erfassten Straftaten im Kreis Olpe aus. Allerdings wurden 431 Fälle weniger als noch 2016 von der Polizei aufgenommen (- 19,94 Prozent). Sogenannte „Rohheitsdelikte“ (Körperverletzung, Freiheitsberaubung, gewaltsamer Diebstahl, etc.) machten 2017 gut ein Fünftel aller Straftaten aus. Insgesamt 208 Fälle von Gewaltkriminalität listet die Polizei für das Vorjahr auf und damit zwölf weniger als in 2016 (- 5,45 Prozent). Die Aufklärungsquote bleibt mit 174 erfolgreichen Ermittlungen hoch.
Bei den ermittelten Tatverdächtigen bleibt es dabei, dass in knapp 80 Prozent aller Fälle Männer für Vergehen verantwortlich sind. Im vergangenen Jahr waren von den 2723 ermittelten Tätern 2148 Männer und 575 Frauen. 599 (21,9 Prozent) aller Ermittelten waren jünger als 21 Jahre, während es sich bei 836 Menschen (30,7 Prozent) um „Nichtdeutsche“ handelte.
Weitere Zahlen in aller Kürze
Der durch Kriminalität verursachte Gesamtschaden für 2017 beläuft sich auf 2,91 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 4,56 Millionen Euro gewesen. Die insgesamt registrierten 888 Vermögens- und Fälschungsdelikte allein machten 1,33 Millionen Euro aus.
Die Zahl der Sexualdelikte stieg um 42 Fälle und damit um 155,56 Prozent. Bei 20 Verstößen handelt es sich solche, die erstmals unter den neu geschaffenen Paragraphen 184 i STGB fallen, mit dem beispielsweise Grapschen strafrechtlich verfolgt werden kann.
In insgesamt 383 Fällen stellte die Polizei ca. 3 Kilogramm Amphetamine, 1 kg Marihuana, 0,5 kg Haschisch, 10 Cannabispflanzen und 150 Ecstasy/LSD-Tabletten sicher. Insgesamt verzeichnet die Polizei bei Drogendelikten gegenüber 2016 eine Zunahme um 110 Fällen (+ 40,29 Prozent). Allein 96 davon gelten als allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
36 Fälle (2016: 33) von Brandstiftungen, 23 davon fahrlässig (zum Beispiel auf dem Herd angebranntes Essen)
Ladendiebstähle nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 22,02 Prozent zu. Die Polizei zählt 61 Delikte mehr.
Der Anteil von Kindern unter zwölf Jahren im Kreis betrug im Vorjahr 12,9 Prozent. Diese Altersgruppe war in 4,8 Prozent aller Straftaten als Opfer betroffen.
Menschen über 60 Jahre machten 2016 im Kreis Olpe 26,1 Prozent aller Einwohner aus. Sie waren in 6,1 Prozent aller Verstöße diejenigen, die hinterher als Geschädigte gelistet wurden.