Zahl der Einbrüche geht im Kreis Olpe weiter zurück

NRW: Polizei-Aktionswoche „Riegel vor!" läuft


  • Kreis Olpe, 09.10.2017
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

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Kreis Olpe. Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Kreis Olpe ist erneut zurückgegangen: Das geht aus der am Montag, 9. Oktober, veröffentlichten Statistik der Kreispolizeibehörde Olpe für die Monate Januar bis August hervor. Allerdings hat mit dem „Winterhalbjahr“ nun die Zeit begonnen, in der Einbrecher am häufigsten zuschlagen. Aus diesem Grund läuft in dieser Woche (9. bis 15. Oktober) wieder die landesweite Polizeikampagne „Riegel vor!“.


Insgesamt 62 Wohnungseinbrüche hat die Polizei in den ersten acht Monaten dieses Jahres registriert. Im Vorjahr waren es von Januar bis August 80 Delikte gewesen, im Jahr 2015 noch 136. Für den Rückgang der Wohnungseinbrüche, der sich landesweit bemerkbar mache, gibt es nach Angaben der Kreispolizeibehörde mehrere Gründe: Zum einen hätten sich Hauseigentümer und Mieter – auch infolge der „Riegel vor!“-Kampagne – für das Thema Einbrüche sensibilisieren lassen und mehr Schutzvorkehrungen getroffen, sagt Kriminalhauptkommissar Hubertus Sondermann.
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Zudem sei  die Zusammenarbeit zwischen den Behörden verbessert, ein Sonderdezernat für Wohnungseinbrüche bei den Staatsanwaltschaften eingerichtet und das Strafmaß bei Einbrüchen verschärft worden. Ein weiterer möglicher Grund für den Rückgang: eine Tatortverlagerung. „Wir beobachten, dass es mittlerweile zu mehr Einbrüchen in den skandinavischen Ländern kommt, wo dieses Thema zuletzt eine weniger große Rolle spielte“, erklärt Kriminalhauptkommissar Gereon Sötzen. Haupttäter seien nach wie vor Personen aus dem südosteuropäischen Raum.
Autobahnnahe Kommunen häufiger betroffen
Die meisten Einbrüche im Kreisvergleich wurden von Januar bis August in Olpe (17) verübt, dahinter folgen Attendorn (12) sowie Drolshagen und Wenden (je 9). Für Finnentrop sind in diesem Zeitraum sieben Delikte registriert, für Kirchhundem und Lennestadt jeweils vier. Hubertus Sondermann wertet das als Beleg dafür, dass an Hauptverkehrswegen – in diesem Fall der Autobahn und der B236 – gelegene Kommunen von Einbrüchen „stärker betroffen“ seien. Für ihn ein weiteres Indiz: Der Kreis Höxter, der dem Kreis Olpe „ähnlich“ sei, aber nicht über eine Autobahn-Anbindung verfügt, sei von Wohnungseinbrüchen „kaum betroffen“.
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Trotz des deutlichen Rückgangs der Zahlen warnen die Kriminalbeamten aber davor, dass das „Winterhalbjahr“ (Oktober bis März) begonnen hat – und damit die Zeit, in der Einbrecher auch wegen der früh einsetzenden Dämmerung besonders häufig zuschlagen. Zum Vergleich: 2016 wurden von Oktober bis einschließlich Dezember insgesamt 52 Einbrüche begangen, im Vergleichszeitraum für 2015 waren es 150 Delikte. Beliebteste Beute: Bargeld und Schmuck, aber auch elektronische Geräte wie Tablet-PCs und Fernseher.
Einbrecher steigen durch Fenster und Terrassentüren ein
Die „Haupteinstiegsvarianten“ seien nach wie vor Fenster und Terrassentüren. Außerdem würden in Mehrfamilienhäusern zunehmend sogenannte „Flipper“ eingesetzt werden, eigenhändig aus Kunststoff geformte Werkzeuge, mit denen Schlösser von Wohnungstüren geöffnet werden können, sagt Gereon Sötzen. Welche technischen Vorrichtungen als Schutz vor Einbruchsversuchen geeignet sind, soll in der Aktionswoche „Riegel vor!“ erklärt werden, die die Polizei in Nordrhein-Westfalen seit 2012 anbietet. Weitere Ziele der Kampagne: Bei einer kostenlosen Beratung durch die Polizei sollen „generelle Analyse von Schwachstellen“ erläutert und zudem die Bereitschaft erhöht werden, bei verdächtigen Personen und Vorfällen den Notruf 110 zu wählen. „Wir brauchen Hinweise, um schnell reagieren zu können“, sagt Sötzen.

Der Kriminalhauptkommissar von der Direktion Kriminalität und Prävention leitet die beiden Bürgergespräche, die die Polizei zum Thema Einbruchschutz am 10. Oktober (Beginn: 15 Uhr) und am 12. Oktober (18 Uhr) jeweils im Polizeigebäude an der Kortemickestraße in Olpe anbietet. Noch sind telefonische Anmeldungen unter 02761/9269 – 6131 möglich. Unter dieser Rufnummer können mit Sötzen auch über die Aktionswoche hinaus Beraungstermine vereinbart werden.
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