Tag des Notrufs: Im Notfall 112

Lebensretter im Kreis Olpe


  • Kreis Olpe, 11.02.2019
  • Von Sina Schneider
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Der Tag des Notrufs soll die Popularität der Notrufnummer steigern. von Symbol Nils Dinkel
Der Tag des Notrufs soll die Popularität der Notrufnummer steigern. © Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Am Tag des Notrufs, 11. Februar (siehe Infokasten), steht die lebensrettende Telefonkurzwahl im Vordergrund: 112. Oft entscheiden Minuten über Leben und Tod, und so rettet die europaweite Einheitsnummer seit 2008 täglich Leben. Allein im Kreis Olpe gehen täglich etwa 50 bis 80 Notrufe ein, so Olaf Arns von der Leitstelle in Olpe. Doch nicht alle davon sind tatsächliche Notfälle.


„Lieber einmal mehr als einmal zu wenig anrufen“, sagt Olaf Arns. Der Disponent bei der Leitstelle in Olpe betreut auch am Tag des Notrufs mit drei weiteren Kollegen die Anrufe der 130.000 zu betreuenden Einwohner.

„Wir sind noch eine kleine Leitstelle“, so Arns, „aber allein diesen Morgen haben wir sieben laufende Einsätze.“ Mit drei Notarztstandorten, neun Rettungswagen, zwei Krankentransporten und Standorten in Olpe, Lennestadt, Attendorn und Finnentrop ist der Kreis Olpe ausgestattet.
Versehentliche Anrufe
Den Tag des Notrufs findet Arns vernünftig: „Die Leute müssen vor allem über den Missbrauch der Nummer aufgeklärt werden. Viele sind auch verunsichert oder kennen die Nummer gar nicht.“

So gehen täglich falsche Anrufe in der Leitstelle in Olpe ein. Auch Spaßanrufe oder ausgedachte Notfälle sind dabei. Die blockieren nicht nur die Leitungen, sondern können auch polizeilich verfolgt werden.

„Oft wird auch ein Krankentransport angefordert, obwohl ein Taxi ausreichen würde“, erzählt Arns. Damit werde das qualifizierte, medizinische Personal im Krankentransport unnötigerweise genutzt.
Menschenleben in Gefahr
Auch versehentliche Anrufe kommen vor. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät in diesem Fall nicht sofort aufzulegen: „Sagen Sie einfach, dass alles in Ordnung ist. Sonst muss eventuell ein Rettungsdienst losgeschickt werden, um zu prüfen, ob ein Notfall vorliegt“, heißt es auf der Website. Auch für Verkehrsmeldungen, Wetterberichte und allgemeine Informationen oder Fragen ist die Notfallnummer nicht zu wählen, so das Bundesamt.

Viele benutzen die Nummer aber auch richtig: In Notfällen, wenn Menschenleben in Gefahr sind. „Wo genau ist der Notfall?“ Das hören die Anrufer als erstes. Die Retter am Telefon versuchen, so viele genaue Fragen wie möglich beantwortet zu bekommen.
Erste Hilfe und Reanimation
„Wir nennen das strukturierte Notrufabfrage. Dieses Verfahren verwenden wir seit zwei Jahren“, so Arns weiter. Das Fazit der Notrufabfrage erscheint dann über einen Funkmeldeempfänger auf einem Display im Rettungswagen und bereitet die Sanitäter auf ihren Einsatz vor.

Es gelten also nicht mehr die „fünf-W-Fragen“, sondern vor allem genaues Zuhören am Telefon. „Wir leiten die Ersthelfer vor Ort dann durch die Erste Hilfe, wenn nötig auch durch Reanimationen, und bleiben am Telefon, bis der Krankenwagen eintrifft und übernehmen kann“, erzählt Arns. Fakt ist: Die Retter sind im Kreis Olpe und in der ganzen europäischen Union rund um die Uhr unter der Tel. 112 zu erreichen und werden auch weiterhin täglich Leben retten.
Weitere Infos zum Tag des Notrufs:
Der Tag des Notrufs ist nicht ohne Grund am 11. Februar: Der elfte Tag steht für die 11 und der zweite Monat für die zwei der Notrufnummer 112. Seit Dezember 2008 gilt die Notrufnummer einheitlich für die europäische Union, so das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Auf Twitter gibt es momentan ein sogenanntes „Twitter-Gewitter“. Notrufstellen und Feuerwehren berichten einen Tag lang live von ihren Einsätzen im Berufsalltag. Dieses läuft circa zwölf Stunden lang, von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, und soll die Wichtigkeit der EU-weiten Notrufnummer verdeutlichen.

Circa 42 Prozent der Deutschen wissen nicht, dass die Notrufnummer 112 in allen EU-Staaten gültig ist.
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