Polizei empfiehlt Nachrüstung von Fenstern und Türen

Hochsaison für Einbrecher


  • Kreis Olpe, 24.10.2018
  • Von Sven Prillwitz
    Profilfoto Sven Prillwitz

    Sven Prillwitz

    Redaktion

Topnews
Achtung vor Einbrechern: Im Herbst und im Winter schlagen Täter im Schutz der Dunkelheit häufiger zu. von Symbol Nils Dinkel
Achtung vor Einbrechern: Im Herbst und im Winter schlagen Täter im Schutz der Dunkelheit häufiger zu. © Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Anzahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser bleibt im Kreis Olpe auf einem niedrigen Stand. Die Polizei warnt Bürger aber davor, sich „in trügerischer Sicherheit zu wiegen“. Stattdessen sollte bei der Verriegelung von Fenstern und Türen nachgerüstet werden – zumal jetzt die sogenannte „dunkle Jahreszeit“ beginnt.


236 Einbrüche wurden im Kreis Olpe im Jahr 2016 registriert. Im Vorjahr waren es nur noch 93 Fälle. Kriminaloberrätin Jessica Morgala spricht von einem „massiven Rückgang“. Auch auf Landesebene sind die Zahlen nach Angaben des Landeskriminalamts NRW weiter rückläufig. Ein wesentlicher Grund dafür sei die erfolgreiche „Zerschlagung überörtlich agierender Banden- und Täterstrukturen“, sagt Morgala.
 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz
Und im laufenden Jahr? Bis Ende September waren es kreisweit 80 Einbrüche, neun mehr als im Vergleichszeitraum 2017. Immer noch ein niedriger Stand, aber eben „kein Grund zur Sorglosigkeit“, sagt Morgala. Dass sich der Trend der rückläufigen Zahlen fortsetzen wird, sei „unrealistisch“. Vor allem weil Herbst und Winter als Hochsaison für Einbrecher gelten.
80 Prozent der Fenster und Türen lassen sich mit Schraubendreher öffnen
Auch Michael Kopsan, Kriminalhauptkommissar und Opferschutzbeauftragter, warnt Bürger davor, sich „in trügerischer Sicherheit zu wiegen“. Rund 80 Prozent der Fenster und Türen in deutschen Wohnungen und Privathäusern verfügten über eine Rollzapfen-Verriegelung. Erfahrene Einbrecher benötigten lediglich zwischen zehn und 20 Sekunden, um diesen Mechanismus zu knacken – mit einem handelsüblichen Schraubendreher.
 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz
Die Polizei empfiehlt daher, Fenster und Türen mit Pilzkopf-Verriegelungen nachzurüsten. Dieser Mechanismus biete ein Höchstmaß an Sicherheit vor in der Regel risikoscheuen und auf Eile bedachten Einbrechern. Die Umrüstung auf Pilzkopf-Verriegelungen sei nahezu für alle Fenster und Türen möglich und werde von der KfW-Bank gefördert, erklärt Kopsan.
Weitere Tipps zum Abschrecken von Einbrechern
Außerdem sei ein effektiver Einbruch-Schutz aber auch für den eigenen Seelenfrieden wichtig, betont Jessica Morgala. Und warnt: „Ein Einbruch ist sehr belastend für die Betroffenen, weil das einen massiven Einbruch in die Privatsphäre bedeutet. Viele verkraften das auf Dauer nicht.“

Darüber hinaus sollten Häuser und Wohnungen auch bei Abwesenheit grundsätzlich bewohnt aussehen, um Einbrecher von vornherein abzuschrecken. Tipps der Polizei:
  • Sobald es dunkel wird, sollten Zimmer beleuchtet sein.
  • Über Zeitschaltuhren können nicht nur Lampen, sondern auch Fernseher und Radio eingeschaltet werden.
  • Rollläden sollten grundsätzlich nicht geschlossen sein, weil sie Abwesenheit bedeuten können.
  • Fenster und Türen sollten beim Verlassen von Haus und Wohnung grundsätzlich geschlossen werden.
  • Anwohner sollten verdächtige Personen in der Nachbarschaft der Polizei melden.
Polizei-Aktion „Riegel vor!“ in NRW

Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche „Riegel vor!“ (24. bis 31. Oktober) informiert die Kreispolizeibehörde Olpe über Einbruchsschutz (siehe Infokasten). Auch darüber hinaus können sich Bürger auf Anfrage kostenlos beraten lassen.

Die Polizei zu zwei Bürgergesprächen in die Wache in Olpe ein: für Donnerstag, 25. Oktober, ab 15 Uhr sowie für Mittwoch, 29. Oktober, ab 18 Uhr.

Die Aktionswoche findet in NRW zum sechsten Mal statt.
Artikel teilen: