Kreisbrandmeister sieht Feuerwehr für Waldbrände gut aufgestellt

Top-Technik als Versicherung bei Flächenbränden


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Wie stellt sich die Feuerwehr auf die zunehmenden Risiken bei Wald- und Flächenbrände ein? von Symbol Nils Dinkel
Wie stellt sich die Feuerwehr auf die zunehmenden Risiken bei Wald- und Flächenbrände ein? © Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Grashalme gelb wie Stroh. Vertrocknete Fichten wohin man auch schaut. Hitzerekorde werden binnen 24 Stunden noch getoppt. Der zweite trockene Sommer in Folge hat in manchen Landesteilen schon zu Aufrufen geführt, sparsam mit Wasser umzugehen. Die Gefahr von Wald- und Flächenbränden steigt. Und das ist möglicherweise erst der Anfang eines Problems. Wie stellt sich die Feuerwehr auf die zunehmenden Risiken ein? LokalPlus sprach darüber mit Kreisbrandmeister Christoph Lütticke.


Der oberste Feuerwehrmann im Kreis Olpe gibt erstmal Entwarnung. „Zur Zeit kein Problem“, sagt Lütticke mit Blick auf die Trockenheit und ihre Risiken und verweist auf das Waldbrandkonzept im Kreis.

Brandherde seien in der Regel gut erreichbar, die Wege gut befahrbar. Man pflege eine „gute Kommunikation mit den Förstern“, so Lütticke. Und wenn es brennt, ist Wasser das Mittel der Wahl. „Ein Teil der Landwirte hat die Fässer schon gefüllt“, verweist der Kreisbrandmeister auf mögliche mobile Reserven.
Landwirte sorgen für Wasserreserve
Denn: Auch mit den Tanklöschfahrzeugen der Wehren komme man schnell an Grenzen. Zwischen 5.000 und 10.000 Liter fassen die Fässer der Landwirte, deutlich mehr als die 4.000 Liter in den roten Autos. „Es geht darum, schnell viel Wasser zu haben“, wenn die Vegetation in Flammen steht. 15 dieser rollenden „Wasserbomben“ sind sofort abrufbar. „Wenn man frühzeitig da ist, lässt sich das schnell eindämmen“, ist Lütticke zuversichtlich.

Zudem verweist er auf das HFS-Fahrzeug. Der Einsatzwagen ist ein Fahrzeug des Landes. Das Kürzel steht für „Hytrans Fore System“. Sechs dieser Fahrzeuge hat das Land angeschafft.

Einer der Wagen für Hochleistungswasserförderung ist bei der Feuerwehr in Olpe stationiert. Er kann eigenständig hohe Wassermengen über lange Strecken zur Verfügung stellen. Entsprechende Pumpen und großdimensionierte Schläuche, um zwei Kilometer zu überbrücken sind an Bord.
Hochleistungswagen statt Löschflugzeug
Mehr Löschflugzeuge, wie der Chef des Feuerwehrverbandes vor einiger Zeit gefordert hatte, sind für Lütticke nicht die erste Wahl. „Wir können die anfordern. Aber die müssen auch landen können“, sagt der Kreisbrandmeister. Zudem müssten Einsätze damit anders abgearbeitet werden.
 von Rüdiger Kahlke
© Rüdiger Kahlke
Um das Wasser aufnehmen zu können sei ebenfalls Platz nötig. Der wäre mit Bigge- und Listersee zwar gegeben. Eine Wasseraufnahme dort hätte aber deutliche Einschränkungen bei der Freizeitnutzung zur Folge. Bevor Piloten gefordert sind, kommt erst mal das Fahrzeug für die Hochleistungswasserförderung (HLWF-Modul NRW) zum Zuge. Ein Schlauch dieses Fahrzeugs hat in etwa die Kapazität von vier B-Schläuchen.

Somit sieht Lütticke seine Wehren auch ohne Unterstützung von oben gut aufgestellt. Obwohl: Ein bisschen dürfte schon noch von oben kommen - Regen. „Die Frage ist, ob wir in drei, vier Jahren noch so viel Grundwasser haben“, sagt Lütticke. Der Spiegel sei schon von 80 Zentimetern auf 1,10 Meter gesunken, auch „wenn wir noch nicht das Problem hatten, dass wir Wasser sparen mussten.“ Im Blick hat der Kreisbrandmeister die Szenarien schon.
 von Rüdiger Kahlke
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