Gefahr von Waldbränden: Kreisbrandmeister Lütticke sieht Feuerwehr gerüstet

Landwirte mit Tankwagen als Einsatzreserve


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Auf unterschiedliche Gefahrenlagen und Brandsituationen bereitet sich die Feuerwehr immer wieder mit Notfallübungen vor. von Symbol Rüdiger Kahlke
Auf unterschiedliche Gefahrenlagen und Brandsituationen bereitet sich die Feuerwehr immer wieder mit Notfallübungen vor. © Symbol Rüdiger Kahlke

Kreis Olpe. „Tödliche Flammenhölle“. „Verheerende Waldbrände“. Schlagzeilen, mit denen aktuell die Waldbrände in Portugal beschrieben wurden, die bereits mehr als 60 Tote gefordert haben. Ein Szenario, das Kreisbrandmeister Christoph Lütticke für den Kreis Olpe trotz der anhaltenden Hitzeperiode so nahezu ausschließt. Besondere Vorkehrungen gegen Waldbrände treffe die Feuerwehr allerdings nicht, so Lütticke.


Bei Gefahr könne man jederzeit eingreifen, verwies er auf die jüngsten Großbrände bei gewerblichen Bauten. Lütticke: „Für den Erstangriff haben wir Wasser auf den Fahrzeugen. Wenn es kritisch wird, können wir auf Landwirte zurückgreifen.“ Entsprechende Konzepte sehen vor, dass Landwirte eingespannt werden, um die Löschwasserversorgung mit großen Tank-Anhängern sicherzustellen. Dazu gebe es Absprachen. „Es funktioniert gut“, so der Kreisbrandmeister.
Löschtaktik wird vor Ort entschieden
Im Ernstfall werde „vor Ort entschieden, welche Löschtaktik angewendet wird.“ Die Strategien reichen vom Einsatz von Waldbrandpatschen, mit denen Feuer am Boden ausgeschlagen werden, über neu angelegte Schneisen oder Gegenfeuer, die gelegt werden. Zudem kann Unterstützung aus der Luft angefordert werden. Dabei würden Hubschrauber mit Löschbehältern das Feuer von oben mit bekämpfen.
 von Rüdiger Kahlke
© Rüdiger Kahlke
Je nach Lage werden Einsatzkräfte aus benachbarten Orten alarmiert. Lütticke: „Die interkommunale Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.“ Die Vorgehensweise richtet sich auch nach der Art des Feuers. Man unterscheide zwischen Boden-, Wipfel oder Vollfeuer, so der Kreisbrandmeister. Art des Waldes und Bodenbeschaffenheit spielten eine Rolle bei der Wahl der Mittel. Entsprechende Lösch- und Arbeitsgeräte gehörten zur Ausrüstung der Einsatzfahrzeuge.
Enge Abstimmung mit Polizei und Forstbehörde
Einsätze liefen dann in enger Abstimmung mit der Frostbehörde und der Polizei, zum Beispiel bei Straßensperrungen. Auch um zu verhindern, dass es, wie in Portugal, zu Opfern kommt. Dort waren Menschen, die vor dem Feuer flüchteten, ins Feuer gefahren und auf der Straße verbrannt.
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Derart große Feuer habe man aber im Kreis Olpe noch nicht gehabt, so Lütticke. Feuerwachen aufzutürmen, wie früher, gebe es auch in Hitzeperioden nicht mehr. Dafür reagiere die Feuerwehr schnell, wenn ein Alarm aufläuft, vertraut der Kreisbrandmeister auf die vielen Ehrenamtlichen in den Löschzügen.
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