„Falsche Polizeibeamte“ ergaunern fünfstelligen Bargeldbetrag in Attendorn


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 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Attendorn. Bei der Polizei im Kreis Olpe sind am Montagnachmittag, 24. Juni, etwa 30 Notrufe eingegangen: Die Melder wollten alle Anzeige erstatten, da sie einen Anruf eines „angeblichen Polizeibeamten“ erhalten hatten. Unter den Anrufern befand sich leider auch eine Betroffene, bei der die Telefonbetrugsmasche erfolgreich war. Die Täter erbeuteten einen fünfstelligen Betrag.


Die 57-Jährige hatte einen Anruf mit unterdrückter Telefonnummer erhalten, bei der ihr von einem angeblichen Polizisten erklärt worden sei, dass in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnanschrift ein Polizeieinsatz mit Festnahmen stattgefunden habe. Hierbei habe es Hinweise darauf gegeben, dass weitere Täter auch einen Raubüberfall auf sie planen würden.

Dabei erkundigte er sich nach der Summe an Bargeld, die die Geschädigte zu Hause hätte. Für weitere Informationen übergab der Täter das Telefonat an einen weiteren Unbekannten, der ebenfalls ein Polizeibeamter sein sollte. Dieser wies die Betroffene an, das im Haus vorhandene Bargeld (ein fünfstelliger Betrag) in der Garage auf einem dort geparkten Auto zu deponieren.
Frau wird misstrauisch, aber zu spät
Er würde das Geld holen und gegen 18 Uhr nach erfolgreicher „Erkennung der Täter“ wieder vorbeibringen. Die Täter hielten die ganze Zeit telefonischen Kontakt zu der Betroffenen und wiesen sie an, nachdem sie das Geld deponiert hatte, sich im abgedunkelten Schlafzimmer aufzuhalten. Als der angebliche Einsatz genau wie das Telefonat beendet wurden, wartete die 57-Jährige bis 18 Uhr, wurde dann misstrauisch, verständigte die Polizei und erstattete Anzeige.

In diesem Zusammenhang weist die Polizei noch einmal deutlich darauf hin, dass die Polizei niemals anruft, um Auskünfte über Vermögen zu erfragen oder dieses sicherzustellen. Erhalten Betroffene einen solchen Anruf, sollten sie auflegen, keine Informationen herausgeben und ihm Anschluss die Polizei informieren.
Tipps der Polizei
Nachfolgend gibt die Polizei noch folgende Tipps: Geben Sie niemals telefonisch persönliche Daten und Informationen an Unbekannte weiter, auch nicht, wenn sich diese als Polizeibeamte ausgeben.

Die „echte“ Polizei ruft nicht bei Bürgern an, um sensible Daten, insbesondere Informationen über ihr Vermögen, zu hinterfragen. Gibt sich der Anrufer als Polizist aus, lassen Sie sich dessen Namen geben und rufen Sie Ihre örtliche Dienststelle an. Rufen Sie in diesem Zusammenhang niemals die möglicherweise in Ihrem Telefondisplay hinterlegte Nummer des Anrufers zurück. Wer glaubt, dass ein „falscher Polizist“ oder ein anderer Trickbetrüger angerufen hat, sollte umgehend die Polizei über den Sachverhalt informieren und Anzeige erstatten.
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