Fahrraddiebe gehen im Kreis Olpe immer dreister ans Werk

Zahl der schweren Diebstähle steigt


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Fahrräder sind bei Dieben nach wie vor beliebt. von Symbol Kerstin Sauer
Fahrräder sind bei Dieben nach wie vor beliebt. © Symbol Kerstin Sauer

Kreis Olpe. Das Radfahren ist im Kreis Olpe zu einem beliebten Hobby und Sport geworden. Doch das lockt auch Diebe an: Bis Ende August sind im Kreis Olpe bislang 78 Fahrräder und E-Bikes entwendet worden.


Laut Polizei-Pressesprecher Michael Klein liegen die Zahlen etwa auf dem Niveau des langjährigen Mittelwertes. Trotzdem sei ein Trend erkennbar: Die Zahl der schweren Fälle sei in diesem Jahr gestiegen.

„Fahrräder werden vermehrt aus verschlossenen Hütten oder auch Garagen gestohlen. Das heißt, dass die Täter Türen oder Fenster aufbrechen, um an das Diebesgut zu gelangen“, erzählt Michael Klein im Gespräch mit LokalPlus. Teilweise seien dabei sogar mehrere Räder gleichzeitig entwendet worden.
Fallzahlen seit Jahren konstant
Warum die schweren Diebstähle gestiegen sind, weiß die Polizei nicht.  „Das ist für uns ein Phänomen. Es wird aber auch mit der aktuellen Marktsituation zusammenhängen. Ein Teil der Räder wird zerlegt und die Einzelteile verkauft“, so Michael Klein. Möglicherweise gebe es hierfür einen eigenen Markt.

„Im Schnitt liegt die Aufklärungsquote in den vergangenen Jahren bei etwa 14 Prozent“, so Michael Klein. Von den bis August 78 verschwundenen Fahrrädern sehen also statistisch gesehen knapp elf Besitzer ihre Fahrräder wieder.
Wie man es Dieben schwieriger macht
Zum Schutz vor Fahrraddiebstahl gibt es zwar laut Polizei kein Patentrezept, aber wichtige Vorsichtsmaßnahmen: „Es gibt einige wenige Grundsätze, die sehr wirkungsvoll sind“, so Michael Klein. Er rät, Fahrräder an- statt abzuschließen, also die Räder an einem festen Gegenstand zu sichern.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Außerdem sollten VdS-geprüfte Zweiradschlösser verwendet und bei E-Bikes der Akku stets vom Fahrrad getrennt aufbewahrt werden. Weiterhin könne in den eigenen vier Wänden ein mechanischer Einbruchschutz nachgerüstet werden, der den Tätern das Eindringen in Objekte erschwere.

„Räume und Garagen sollten gegen Einblicke von außen geschützt werden“, rät Michael Klein. Für den Fall des Diebstahls könne auch ein versteckt verbauter GPS-Tracker helfen, dass das Rad wiedergefunden wird.
Fahrrad-Daten per App bei Polizei hinterlegen
Die klassische Rad-Codierung bietet die Polizei im Kreis Olpe nicht mehr an, auch wenn sie, wie der Polizei-Pressesprecher zugibt, sinnvoll sein könne. Michael Klein: „Mindestens genauso wichtig ist jedoch das Erfassen von Daten über das Rad. Das lässt sich mit der Fahrradpass-App der Polizei einrichten. Die Infos helfen der Polizei nach einem Diebstahl bei Fahndungsmaßnahmen oder auch bei der Zuordnung herrenloser Räder.“
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