Ausbildung bei der Polizei: Bewerberzahlen im Kreis Olpe regelmäßig hoch
Rekord in NRW
- Kreis Olpe, 07.04.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Kreis Olpe. Neuer Rekord für die Polizei in Nordrhein-Westfalen: 11.200 junge Frauen und Männer haben sich im vergangenen Jahr für eine Ausbildung zum Kommissarsanwärter beworben. 57 davon kommen aus dem Kreis Olpe. Georg Melcher, Personalwerber in Diensten der Kreispolizeibehörde, spricht von einer erneut „sehr guten Zahl“ – und über die Anforderungen, die die Ausbildung und der Beruf mit sich bringen.
Dass die Zahl der Kandidaten für den Dienst in der dunkelblauen Uniform seit Jahren hoch ist, freut Melcher, zumal der Kreis Olpe als Teil einer „starken Industrieregion“ zahlreiche Ausbildungs- und Job-Alternativen biete. Besonders erfreulich sei aber auch die stets hohe Qualität der Bewerbungen. Melcher muss es wissen, denn fast alle zentral in Münster eingereichten Unterlagen, die von Kandidaten aus dem Kreis Olpe verschickt wurden, gehen bei ihm als zuständigem Personalwerber ein. Er nimmt dann auch Kontakt zu den Bewerbern auf, die anhand der Postleitzahl ihres Wohnortes auf die insgesamt 47 Landesverbände in NRW verteilt werden.
Wer die Ausbildung bestanden hat, ist Kommissar und Landesbeamter – und darf sich überraschen lassen, wo die Polizeikarriere weitergeht. Denn: Die neuen Ordnungshüter werden nach Bedarf auf die 47 Polizeibehörden im Land verteilt. Diese sogenannte „Erstverwendung“ dauert vier Jahre. Erst danach dürfen Anträge auf eine Versetzung gestellt werden, sagt Melcher. Und erinnert sich an zehn Polizisten aus Ostwestfalen, die 2014 nach erfolgreicher Ausbildung der Kreispolizeibehörde Olpe zugeordnet wurden.
Übrigens weist der Personalwerber darauf hin, dass es sich bei den 11.200 genannten Bewerbern lediglich um diejenigen handelt, die sich online für eine Polizeiausbildung angemeldet und damit den ersten Schritt des Bewerbungsverfahrens gemacht haben. Knapp zehn Prozent – auch das zeige die Erfahrung – reichten letztendlich keine Unterlagen ein.
Ob es bei diesem Durchschnittswert und den erfreulichen Daten für den Kreis Olpe bleibt, wird sich demnächst wieder zeigen: Im Juni beginnt die neue, etwa vier Monate dauernde Bewerbungsphase für die Polizeiausbildung 2019.
Kurz & knapp
- Der Polizeiberuf scheint im Kreis Olpe eher als typischer Männerberuf angesehen zu werden. Nur etwa zwischen 30 und 40 Prozent der Bewerbungen für eine Kommissarsausbildung kommen von Frauen, schätzt Melcher. Unter den 18 angenommenen Bewerbern für dieses Jahr sind sogar nur drei Frauen. Im Vorjahr waren es 8 von 21.
- Wer eine Ausbildung zum Polizeidienst beginnen will, muss die Fachhochschulreife nachweisen können. Wer eine anerkannte Lehre abgeschlossen hat und drei Jahre Berufserfahrung vorweisen kann, wird aber ebenfalls als Bewerber anerkannt.
- Die Voraussetzungen, als Auszubildender angenommen zu werden, sind streng: Bewerber müssen beispielsweise mindestens 163 Zentimeter Körpergröße und einen Body-Maß-Index zwischen 18 und 27,5 haben und darüber hinaus körperlich fit sein. Verschiedene Erkrankungen führen zu einer eingeschränkten Tauglichkeit oder zum sofortigen Ausschluss, darunter Stoffwechselkrankheiten und psychische Krankheiten. Und: Wer vorbestraft oder verschuldet ist, wird ebenfalls abgelehnt.