Die Attendorner Schützen werden am Montag, 4. Juli, ihren Vogel aus dem Kugelfang der Heldener Schützen holen. Dass dann der Attendorner Vogelkönig auch gleichzeitig Heldener Vogelkönig ist, ist allerdings nur ein Gerücht.
Premiere für den neuen Hauptmann der Attendorner Schützen, Sascha Koch. Zum ersten Mal durfte er am Samstag als Mann an der Spitze der Attendorner Schützengesellschaft alle Schützen und Gäste auf dem Marktplatz begrüßen. Und ganz wie es sich im digitalen Zeitalter gehört, las er seine Rede von einem Tablet ab.
Sein besonderer Dank galt den Schützen aus dem benachbarten Helden. Bei einem Testlauf am Kugelfang am Mittwochabend kam es zu einem nicht vorhersehbaren Zwischenfall. Die beiden Sicherheitskomponenten Zugseil und Fallbremse hatten versagt, so dass der Kugelfang abstürzte und beschädigt wurde. Nach einer Krisensitzung mit der Kreispolizeibehörde stand fest, dass der Kugelfang nicht mehr verwendet werden konnte. „In der Folge gab es eine unnachahmliche Rettungsaktion unter dem Motto: Rettet das Vogelschießen,“ so Sascha Koch. „Es entwickelte sich eine Eigendynamik, bei der einem schwindelig wurde.“ Das Ergebnis: Das Vogelschießen am Montag ist gesichert.
Viele Räder griffen ineinander, „wie man es so vielleicht nicht erwartet hätte.“ Viele Schützen arbeiteten bis zum Platzkonzert am Freitagabend an der Wiederherstellung der Schießanlage. Jochen Brill fertigte innerhalb kürzester Zeit einen neuen Schlitten für den Kugelfang. Die Firma Viega stellte die notwendigen Schlosserarbeiten und Philipp Schmelzer beseitigte die Flurschäden.
„Letztlich wäre aber alles vergebens gewesen, wenn uns nicht die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Helden ihren Kugelfang geliehen hätte“, bedankte sich Sascha Koch. Dieser hängt nun am Montag an der Vogelstange. „Die Heldener haben so unser Vogelschießen ermöglicht.“ Rudolf Hoffmann sorgte schließlich für den Transport des Kugelfangs an die Vogelsruthe. „So dramatisch dieses Ereignis war, bin ich begeistert, was möglich ist, wenn alles an einem Strang zieht.“