Drohmails an Ursula-Schulen: Tatverdächtige hatten keinen Bock auf Schule

Polizei ermittelt im Darknet


Topnews
 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Attendorn. Wie bereits am Dienstag, 23. Juni, berichtet, konnte die Kriminalpolizei im Zusammenhang mit den Drohungen gegen die St. Ursula-Schulen einen Erfolg vermelden und nun zwei Tatverdächtige festnehmen.


Am 11. Juni und in den Tagen danach waren insgesamt fünf Bedrohungsnachrichten bei den St.-Ursula-Schulen eingegagen. Dabei wurde unter anderem in Aussicht gestellt, dass an den Schulen Menschen sterben würden.

Eine der versandten Nachrichten konnte durch intensive IT-Ermittlungen der Polizei zurückverfolgt werden. Dies führte schließlich zur vorläufigen Festnahme von zwei Tatverdächtigen, die nach Durchsuchungsmaßnahmen und Vernehmungen die Taten zugaben. Im Bericht vom 23. Juni war nur von einem Tatverdächtigen die Rede. Nach späteren Vernehmungen konnte dann der zweite Tatverdächtige ermittelt werden. 
Interpol wurde miteinbezogen
Gegen beide wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. Ihnen drohen Freiheitstrafen oder eine Geldstrafe bzw. die Anwendung von Jugendstrafrecht. Zudem werden zivilrechtliche Schritte im Hinblick auf die durch die Drohungen ausgelösten Kosten geprüft. Außerdem drohen beiden Verdächtigen schulische Konsequenzen.

Die Polizei war an den vergangenen Schultagen im Schulzentrum präsent und ermittelte gleichzeitig nach den Tätern. Die sehr aufwendigen und umfangreichen Ermittlungen im „Darknet“ und im Ausland unter Einbeziehung von Interpol führten letztlich zum Erfolg.
Keine weiteren Angaben zu Personen
Die Polizei, die in ihrer Bewertung zu keiner Zeit von einer unmittelbaren Gefahr ausging, verurteilt solche Straftaten, „weil sie sich gegen eine Solidargemeinschaft richtet und dadurch öffentlicher Unfrieden entsteht“.

Als Motiv gab einer der Beschuldigten an, keinen „Bock auf Schule“ zu haben. Sie wollten durch die Drohungen eine Schließung der Schule erzielen, um schulfrei zu haben. Über die Folgen habe man sich keine ernsthaften Gedanken gemacht.

Weitere Angaben zu den Tatverdächtigen werden insbesondere mit Rücksicht auf das Alter nicht erteilt. Die beiden Tatverdächtigen wurden nach ihre Vernehmung entlassen.
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