Betrüger geben sich als Polizisten aus

6000 Euro in die Türkei überwiesen


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Ein 75-jähriger Attendorner zeigte am Dienstag, 9. August, auf der Wache in Attendorn einen Betrug an. Nach seinen Angaben wurde er mehrfach telefonisch kontaktiert und überwies letztlich 6.000 Euro auf ein Konto in der Türkei. Die geschickten Betrüger hatten über einen längeren Zeitraum mehrfach angerufen und den Senior nach und nach davon überzeugt, bei den Gesprächspartnern handle es sich um Beamte des Bundeskriminalamts (BKA).


Die Anrufer suggerierten, er könne dabei helfen, eine Bande von Waffenhändlern auffliegen zu lassen. Dazu müsse ein entsprechender Geldbetrag in die Türkei überwiesen werden und bei der Abholung könne man die Täter festnehmen. Das Geld werde anschließend zurücktransferiert. Da der 75-Jährige zögerte, drohte ihm ein vermeintlicher Kriminalhauptkommissar mit Ermittlungen wegen Behinderung der Justiz. Als er in dem Zusammenhang auch noch den Anruf einer vermeintlichen Frau Schmidt von der Staatsanwaltschaft erhielt, veranlasste er eine Überweisung durch seine Hausbank. Später wurde er misstrauisch und rief beim BKA in Wiesbaden an. Dort waren die von ihm genannten Namen seiner Ansprechpartner unbekannt und er wurde darüber aufgeklärt, er sei wohl einer Betrugsmasche aufgesessen. Die Hausbank bemüht sich derzeit, die Überweisung, die bei einem Transfer ins Ausland etwas länger dauert, noch zu stoppen. Bekanntermaßen nutzen professionelle Täter inzwischen technische Hilfsmittel, so dass bei den Angerufenen die vermeintliche Telefonnummer einer echten Behörde im Display erscheint (Spoofing), um bei kritischen Opfern letzte Zweifel zu beseitigen.
Äußerste Vorsicht geboten
„Echte Mitarbeiter der Polizei werden allerdings nie versuchen, telefonisch die Überweisung eines Geldbetrages unter einer solchen Legende zu veranlassen“, macht die Pressestelle der Kreispolizei deutlich. Bei derartigen Anrufen sei daher äußerste Vorsicht geboten. Es sollte sofort Kontakt zur örtlichen Polizeibehörde aufgenommen und auf keinen Fall Geld überwiesen oder persönlich übergeben werden. (LP)
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