Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Gehörlosen steht im Viertelfinale der Europameisterschaft: Dem 2:0-Sieg gegen Schweden zum Auftakt ließen die Gastgeber um Torwart Christian Bölker aus Heggen unter der Woche ein 0:0 gegen Italien und am Freitag, 19. Juni, einen 7:0-Kantersieg gegen Griechenland folgen.
Anders als beim torlosen Remis gegen die Italiener, als sich Bölker gleich mehrfach auszeichnen konnte, blieb der Schlussmann gegen die griechische Auswahl nahezu beschäftigungslos. Die Südeuropäer konzentrierten sich einzig und allein auf die Defensive und igelten sich zeitweise mit zehn Feldspielern am eigenen Sechzehner ein.
Nach 25 Minuten knackte die deutsche Elf diesen Abwehrriegel erstmals - und binnen fünf Minuten gleich dreimal: Top-Torjäger Benjamin Christ gelang ein lupenreiner Hattrick, der gleichzeitig die frühzeitige Vorentscheidung brachte. Im zweiten Durchgang ließen die Hausherren Ball und Gegner laufen und sparten Kräfte für die am Sonntag beginnende K.o.-Runde. Christ mit seinem vierten Treffer (52.) und David Plank, dem in der Schlussphase ebenfalls ein Hattrick gelang (76./85./87.), schraubten das Ergebnis noch auf 7:0 in die Höhe.
Damit schlossen Bölker und Co. die Vorrunde als Erster der Gruppe A ab. Im Viertelfinale am Sonntag (21. Juni, 16 Uhr) trifft die deutsche Mannschaft auf Russland - und dürfte noch eine Rechnung offen haben: Bei den Deaflympics 2009 und 2013 sowie der EM 2011 waren es nämlich jeweils die Russen, die die deutschen Titelträume im Halbfinale jäh zerplatzen ließen.
