WM-Aufstockung: Kritiker fürchten um Qualität
Reaktionen aus dem Kreis Olpe auf FIFA-Entscheidung
- Lokalsport, 11.01.2017
- Von Christine Schmidt

Kreis Olpe. Von 32 auf 48: Die FIFA hat am Dienstag, 10. Januar, entschieden, das Teilnehmerfeld bei der Weltmeisterschaft 2026 deutlich aufzustocken. Bei dem Turnier sollen 48 Mannschaften in 16 Gruppen á drei Teams eingeteilt werden. Die Reaktionen fallen weltweit unterschiedlich aus, insbesondere in Europa gibt es viele kritische Stimmen. LokalPlus hat sich in der heimischen Fußballszene umgehört und ist dabei auf gemischte Meinungen gestoßen.

Ein weiteres Hauptargument der Kritiker lautet, dass die Aufstockung des Teilnehmerfelds sportlich zu einem Qualitätsverlust führen könne. Dass die Attraktivität der Spiele abnehmen werde, ist für Schulte sicher, aber das interessiere die FIFA nicht. Markus Heuel schließt sich dieser Aussage an. „Das Niveau der anderen Spiele wird ja durch die Aufstockung nicht besser“, so der Vorsitzende der SG Finnentrop/Bamenohl.

Den Vorwurf, die FIFA blähe das Turner auf, schwächt Joachim Schlüter derweil ein Stück weit ab: „Die Qualität der WM wird schwächeln, aber die Anzahl der Spiele bleibt ja gleich.“ In der Tat: Sollte eine Mannschaft das Endspiel erreichen, würde sie wie bisher auch mit dem Finale insgesamt sieben Spiele bestreiten müssen. Ein Gruppenspiel fällt weg, dafür gibt es eine zusätzliche K.o.-Runde. Björn Schneider, Sportlicher Leiter der SpVg. Olpe, findet das vergrößerte Teilnehmerfeld gut: „Unterm Strich ist das gar nicht so eine schlechte Idee, da der Modus ja auch gleich bleibt. Für kleinere Nationen ist das eine tolle Sache.“
Auch Engelbert Schulte vom FC Finnentrop unterstreicht diesen Aspekt und nennt als Beispiel die Nationalmannschaft Gabuns, zu der auch Borussia-Dortmund-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang gehört. „Das wäre doch ein Hype in diesem Land, fast so wie bei uns das Sommermärchen 2006.“ Trotzdem ist für Engelbert Schulte klar: „Das Rad ist mit 48 Teilnehmern deutlich überdreht.“ Man habe schon bei der Europameisterschaft 2016 gesehen, wie das Niveau der Spiele sinken kann; bei der EM sei „das eine oder andere langweilige Spiel bei gewesen“.
