„Uns zeichnet die Mischung aus Erfahrenen und Neulingen aus“

Nach dem Aufstieg von Azadi Attendorn: Geschäftsführer Ferhat Aldadak im Interview


  • Kreis Olpe, 30.05.2017
  • Sport
  • Von Sven Prillwitz
    Profilfoto Sven Prillwitz

    Sven Prillwitz

    Redaktion

Die Fußballer der SF Azadi Attendorn bejubelten nach einem 3:3 beim FC Altenhof II am 29. Spieltag den Aufstieg in die Kreisliga C. von privat
Die Fußballer der SF Azadi Attendorn bejubelten nach einem 3:3 beim FC Altenhof II am 29. Spieltag den Aufstieg in die Kreisliga C. © privat

Neu-Listernohl. Mit einer großen Portion Selbstbewusstsein und der Ambition, nach Möglichkeit auch oben mitzuspielen, startete der Neuling in den Spielbetrieb der Kreisliga D2. Knapp ein Jahr später, am Ende der ersten Saison der Vereinsgeschichte, stehen die Sportfreunde Azadi Attendorn als Tabellenerster und Aufsteiger in die C-Liga fest. LokalPlus sprach mit Geschäftsführer und Spieler Ferhat Aldadak über das Erfolgsrezept des Vereins, Personalplanung, Fairness und die Erwartungen an die kommende Saison.


Herr Aldadak, wie schafft man als Neuling eigentlich direkt den Aufstieg?

Was unsere Mannschaft auszeichnet, ist die Mischung aus Erfahren und Neulingen. Wir haben viele ältere Spieler, die schon in der Bezirks- und A-Liga dabei waren und qualitativ gut sind. Dazu kommen die sehr jungen Spieler, die gerade ihr erstes Seniorenjahr gespielt haben und eine starke Jugendarbeit hinter sich haben. Diese Mischung mit der Erfahrung der Älteren und der Dynamik und Gier der Jüngeren hat sehr gut funktioniert, auch weil die Spieler schnell zu einer Mannschaft zusammengewachsen sind.

Wann hatten Sie erstmals das Gefühl, dass es mit dem Aufstieg klappen könnte?

Als Vorstand hatten wir anfangs die Überlegung, erstmal einfach mit Spaß in die Saison zu gehen. Wir hatten ja zum Auftakt auch 40 Mann an Bord, jetzt sind es um die 20. Uns ging es zunächst mehr darum, die Spieler in die Mannschaft zu involvieren. Wir haben aber dann schnell gemerkt: Da ist wirklich Potential da. Zur Winterpause hat man dann gesehen: Mit dem Team kann man mehr herausholen als erwartet.
Torjäger-Duo bleibt „definitiv“
Und vor allem mit Ihrem Torjäger-Duo: Suphi Cagli (22 Treffer) und Murat Cokunsu (20) haben zusammen 42 der 94 Saisontore erzielt. Bleiben die beiden bei den Sportfreunden?

Definitiv. Der Aufstieg ist aber nicht nur unserem Traumduo vorne zu verdanken, sondern der Kompaktheit der ganzen Mannschaft. Wir haben nur 34 Gegentore kassiert und sind damit das Team mit den wenigsten Gegentoren, was für die Mannschaftsleistung spricht.

Wie sieht es denn mit der Kaderplanung für die nächste Saison aus?

In der laufenden Saison haben wir bereits drei neue Spieler verpflichtet. Die Kaderplanung für die neue Saison ist im Gange, etwas Offizielles gibt es noch nicht. Der Kader soll aber weitestgehend so bestehen bleiben bis auf ein, zwei Spieler, die aus privaten Gründen wegen ihres Jobs oder eines Ortswechsels nicht mehr kommen können.
 von privat
© privat
Wie sind die Sportfreunde als neuer Verein von den anderen Clubs aufgenommen worden?

Wir haben uns selbst vor der Saison das Ziel gesetzt, die Disziplin beizubehalten. Wir wollten ein Gegner sein, gegen den andere Mannschaften gerne spielen. Das haben wir erfolgreich umgesetzt. Unsere Gegner haben uns immer sehr herzlich und immer sehr fair aufgenommen. Bei unserem letzten Spiel gegen den FC Altenhof II, bei dem es um so viel ging (Mit dem 3:3-Remis machten die Sportfreunde am 21. Mai gegen den Drittplatzierten den Aufstieg perfekt, Anm. d. Red.), hat uns Altenhof hinterher fair gratuliert.  

Trotz der Dispzilpin-Vorgabe steht Ihr Club ironischerweise in der Fairness-Tabelle auf dem vorletzten Platz mit zwei gelb-roten und drei roten Karten.

Wenn man die Statistik sieht, denkt man: Okay, die stehen auf dem vorletzten Platz. Wenn man aber auf die roten Karten eingeht, waren das nicht alles unfaire Foulspiele. Da waren auch ein Handspiel und eine Notbremse dabei. Wir sind immer diszipliniert und fair aufgetreten.

Wie lautet Ihr nächstes Ziel? Der direkte Durchmarsch in die Kreisliga B?

Klar will man die Euphorie aus dem Aufstieg jetzt mitnehmen. Man sollte sich aber nicht auf einen Durchmarsch festlegen, das wäre sehr abgehoben. Wir wollen uns herantasten, die neue Liga erstmal kennenlernen. Wir kennen die Gegner ja auch nicht. Wir wollen oben mitspielen, werden uns aber erst mit der Zeit ein Ziel setzen.
Artikel teilen: