Sportlerehrung mit einigen Ungereimtheiten

Leserbrief


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Kreis Olpe. In einem festlichen Rahmen hat der Kreis Olpe am 31. März in Kirchhundem Sportler aus dem Kreisgebiet ausgezeichnet, die im Jahr 2016 besondere Erfolge eingefahren hatten. Zur Sportlerehrung hat unsere Redaktion nun folgenden Leserbrief erhalten:


„Seit ca. 50 Jahren ehrt der Kreis Olpe jedes Jahr seine verdienten Sportler. Er stellt somit die Wichtigkeit des Sportes in unserer Gesellschaft und die erbrachten Leistungen jedes Einzelnen aufs Neue heraus. 

So auch in diesem Jahr in würdigem Rahmen in der Aula der Hauptschule in Kirchhundem. Hier hatten sich Kreis Olpe und Gemeindesportverband Kirchhundem viel Arbeit gemacht und ein schönes Programm um die Ehrung herum auf die Beine gestellt. Angefangen mit der Musik der Jazz-AG der Musikschule Lennestadt/Kirchhundem, der Kunstturnriege aus Langenei/Kickenbach bis hin zu der Showtanzgruppe der „Marketenderinnen“ aus Welschen Ennest. Auch war die Ansprache des Landesrates ansprechend und für das in der Mehrheit anwesende junge Publikum nicht langweilig. Wie es sich in einem Wahljahr gehört, waren auch vermehrt Politiker unter den Gästen. 

Jedoch gab es auch Dinge, die mir gar nicht gefielen: Ein Programmheft welches eine klare Abgrenzung von Altersklassen und kurzer präziser Beschreibung der Disziplinen vermissen lässt.
Unverständnis für manche Ehrung
Bei der Vielzahl von Disziplinen und Altersklassen in einigen Sportarten lässt vermuten, dass einige Sportler und Sportlerinnen zu unrecht zur Ehrung vorgeschlagen wurden. Ich selbst war einige Male Westdeutscher Meister im Skilanglauf. Ich hätte nie einem Ehrungsvorschlag zugestimmt, da ich häufig nur ein oder zwei sportliche Gegner in meiner Klasse hatte. So hatte ich das Gefühl, dass dies in einigen Sportarten, Altersklassen und Disziplinen der Fall war. Es sollten doch mindestens fünf Teilnehmer pro Altersklasse und Disziplin sein. Es stellt sich mir weiter die Frage, warum Bezirksmeister geehrt wurden? Nach meinem Wissensstand, muss man sich als Einzelsportler, mindestens bei Westfalenmeisterschaften unter den ersten Drei platzieren.

Gut fand ich, dass Bilder und Videos bei der Ehrung eingespielt wurden. Aber warum ein Film von der Segelbundesliga, bei der kein Segler des Kreises Olpe vertreten war?
Moderatorin scheint es an Fachwissen zu fehlen
Wenn man als Moderator das Publikum zum Beifall auffordern muss, läuft irgend etwas schief. So auch an diesem Abend in Kirchhundem. Ich spreche voller Respekt über Menschen, die vor 200-300 Zuhörern versuchen, interessant zu moderieren. Ich hatte an diesem Abend den Eindruck, dass die Moderatorin keine Ahnung vom Sport hat, so in vielen Jahren zuvor. Sonst wäre es ihr sicher nicht entgangen, dass man verschiedene Leistungen besonders heraus stellen müsste. So den Deutsche Meistertitel der U-20 Staffel der STG. Olpe-Fretter bei den Mädchen, die eine Bestzeit von  46,67 sec. stehen haben oder die Berufung von Eva-Maria Nies aus Welschen Ennest in die U-20 Nationalmannschaft. Das sie die erste Frau aus dem Kreis Olpe ist, die 100m unter 12 sec. elektronische gestoppt gelaufen ist, wissen nur Fachleute. Warum wurde nur zwei, dafür aber interessantes Interviews mit den Sportlern und Sportlerinnen geführt? Alles Fragen die unbeant-wortet blieben. 

Hätte man von Seiten des Kreises zehn Minuten vor der Veranstaltung Uli Selter aus Attendorn oder Kunibert Rademacher aus Wenden, Kenner der Sportszene im Kreis und erfahrene Moderatoren das Programmheft in die Hand gedrückt und ihnen  gesagt, moderiere mal eben die Ehrung, sie hätte eine fachlich interessante und witzige Moderation „aus der Tasche gezogen“.

Nach zwei Stunden „Ehrung“ waren viele Anwesende froh, das alles vorbei war. Gut waren danach aber die belegten Brote und die vielen netten Gespräche mit Sportlern, Trainern, Funktionären, Sponsorenvertretern und Politikern.“ 

Uli Rauchheld
Lennestadt 
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