Qualifikation verpasst, Erfahrung gewonnen

Youngster des Yacht-Clubs Lister starten bei Relegation in Glücksburg


Zur Qualifikation für die 2. Segel-Bundesliga reichte es am Ende zwar nicht; die Erfahrungen, die die sehr junge Mannschaft des Yacht-Club Lister (YCL) jetzt in Glücksburg machte, dürften die Youngster aber in ihrer Entwicklung weiterbringen. Als Gesamt-34. beendete die aus Paula Fischbach, Til Fernholz, Max Lahme und Finn Szymanski bestehende Crew die Relegationsregatta. Der Bericht des YCL:


„Die Mannschaft reiste bereits am Donnerstag an, um am Freitag die Möglichkeit zum offiziellen Training zu nutzen. Da die Bundesliga auf zwei verschiedenen Bootsklassen gesegelt wird (B/One und J70), war dies für die Sauerländer ein wichtiges Ereignis. Sie hatten die Saison über auf der clubeignene B/One trainiert, jedoch stand keine J70 zur Verfügung, um auch dort alle Handgriffe einzuüben. Vor der Steuermannsbesprechung am Samstag gab es ein Regelkundeseminar mit der unangefochtenen Kompetenz von Uli Finckh, der in Seglerkreisen auch gerne als „Regelpapst“ bezeichnet wird. Dieses Seminar ist insbesondere für diese außergewöhnliche Form der Regatta notwendig. Aufgrund ihrer Größe und Schnelligkeit ist diese Art der Wettfahrt nicht mit ,normalen´ Regatten vergleichbar. Die vier YCLer waren dankbar für die dort erhaltenen Informationen.
Alle zehn Minuten ein Team-Wechsel
Wie gut geplant die Regatta sein musste, zeigte sich dann auch sofort. Wer über zwei Regatta-Tage alle zehn Minuten einen Start durchführen will, muss für eine straffe Organisation sorgen. So wurden alle zehn Minuten die Crews von Shuttle-Booten am Steg abgeholt und zu den Segelbooten auf die Flensburger Förde gebracht. Die Mannschaften des vorherigen Laufs gehen von, die neuen Mannschaften an Bord. Die Crews haben nun wenige Minuten Zeit, alles zu checken, jeder muss seine Position einnehmen und es wird zur Startlinie gesegelt. Zeit zum Überlegen bleibt wenig bis keine. Ebenso schnell sind die einzelnen Rennen. Auch sie dauern nur gut 10 Minuten. Fehler darf man sich eigentlich nicht erlauben. Je Rennen treten fünf oder sechs Mannschaften gegeneinander an. Nach 10 Rennen ist ein Wettkampfabschnitt (Flight) beendet. Insgesamt gibt es sieben Flights für alle Crews sowie 4 Final Flights. Auch dies ist eine Herausforderung an den ausrichtenden Verein, der alle 58 Mannschaften so verteilen muss, dass am Ende aller Flights möglichst jeder gegen jeden gesegelt ist.
YCL: Beste Resultate am ersten Tag
Der erste Segeltag bescherte dem Team vom Biggesee die besten Ergebnisse. Der wenige Wind war für die sehr leichte Mannschaft ein Vorteil, die zur Vorbereitung häufig bei schwachwindigen Bigge-Verhältnissen ihre Trainings absolviert hatten. Gleich das erste Rennen bescherte ihnen einen ersten Platz, ein weiteres einen dritten. Am zweiten Regatta-Tag frischte der Wind deutlich auf, und dazu kam das Pech, nun einige Rennen auf einer J70 die Rennen segeln zu müssen. Diesen Bootstyp hatten die Junioren zum Training nicht zur Verfügung gehabt, sodass die Handgriffe nicht saßen. Leider machte sich dies auch in der Platzierung bemerkbar. Aufregende Ereignisse gab es des weiteren bei anderen Crews. Zwei Boote kollidierten und bei einem gab es sogar einen Mastbruch. Der Veranstalter hatte glücklicherweise für Vorrat gesorgt, so dass der Mast ausgetauscht werden konnte.
Sechs Crews steigen auf
Die Mannschaft vom YCL belegte nach den Vorrennen den 34. Platz. Damit war die Qualifikation für sie gelaufen. Die 18 ersten Mannschaften kämpften in den Finalwettkämpfen weiter um den Einzug in die Zweite Bundesliga. Diesen erreichen zum Schluss die sechs Erstplatzierten. Am Ende konnte man dem Schaumburg-‐Lippscher Segelverein, dem Duisburger Yacht-‐Club e.V., dem Segel-‐ Club Ville, dem Schlei Segel Club, der Seglergemeinschaft Loheider See und der Seglervereinigung 1903 Berlin zum Einzug in die 2. Segel-Bundesliga gratulieren. Für die Sauerländer Segler Fischbach, Fernholz, Lahme und Szymanski war es dennoch eine gelungene Veranstaltung. Sie haben eine sehr spannende Zeit in Glücksburg verbracht, von der sie eine Menge Erfahrung mit ins heimische Revier nehmen.“ (LP)
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