Jörg Heiner (SG Wenden) läuft in zwölf Stunden fast 143 Kilometer

Deutlicher Sieg


Topnews
Jörg Heiner hat den 12-Stunden-Lauf von Deventer gewonnen. von privat
Jörg Heiner hat den 12-Stunden-Lauf von Deventer gewonnen. © privat

Deventer/Wenden. Jörg Heiner, Leichtathlet der SG Wenden, ist am Wochenende, 13./14. Juli, etwas ganz besonderes gelungen: Er hat den Zwölf-Stunden-Lauf von Deventer in den Niederlanden gewonnen.


Der 45-Jährige hat insgesamt 142,801 Kilometer geschafft. Damit lief der Wendener den 1,3 Kilometer langen Rundkurs insgesamt 103 Male vollständig. Die „gut asphaltierte“ Strecke war nur schlecht beleuchtet. „Es war ein sehr dunkler Kurs. Die Stadt hat auf der Radbahn keine Flutlicht-Anlage freigegeben. Es war stockduster. Die Strecke war mit Solarleuchten abgesteckt, damit man eine Orientierung hatte“, beschreibt der Ultra-Läufer die Gegebenheiten.

Es habe keine Stolperfallen gegeben, allerdings sei aufgrund der schlechten Sicht die Geschwindigkeitskontrolle schwierig gewesen. Der Lauf fand von 21 bis 9 Uhr statt. Zeitgleich waren auch die Ultra-Läufer des 24-Stunden-Laufes gestartet. Nicht nur die Dunkelheit machte den Lauf besonders: Böiger Wind erschwerte Jörg Heiner das Laufen.
Schuhwechsel nach 130 Kilometern
Die Rundenzeiten betrugen durchschnittlich etwa 4:35 bis 5 Minuten. Heiner lief zwölf Stunden durch, auch wenn ein Pavillon mit Sitz- und Versorgungsmöglichkeit vorhanden war. Hier verpflegte ihn Betreuerin Verena Klein „reibungslos“. Nach etwa 130 gelaufenen Kilometern musste der Extrem-Sportler seine Schuhe wechseln. „Das hätte ich besser früher gemacht“, erzählt der Läufer der SG Wenden.

Zwischendurch zog er sich zudem eine Jacke drüber. „Man muss in Bewegung bleiben, sonst hast du schon verloren“, so Heiner. Nach dem Lauf in Deventer führt er die deutsche Bestenliste für das laufende Jahr an. Auf der Weltrangliste steht er nun auf Platz 9, in der Altersklasse M45 sogar auf Rang 2. Zum Vergleich: Der Zweitplatzierte erreichte etwa 120 Kilometer.
Montag war Schontag
Nach einem solchen Lauf musste sich der Ultraläufer erst einmal wieder erholen. „Ich habe gestern den ganzen Tag gelegen. Heute bin ich das erste Mal wieder Auto gefahren“, erzählt Jörg Heiner im Gespräch mit LokalPlus am Dienstag, 16. Juli. Gerade die Zehen hätten einige Blessuren abbekommen. Er empfiehlt, nicht mehr als zwei Läufe dieser Art jährlich zu laufen.

Dies war bereits sein zweiter im laufenden Jahr: Beim Ultra-Lauf in Basel wollte der Wendener eigentlich am 24-Stunden-Lauf teilnehmen, entschied sich nach etwas mehr als zwölf Stunden jedoch dazu, abzubrechen. Hier platzierte sich Heiner mit 120 gelaufenen Kilometern auf Gesamtrang elf.
Einladung zur Deutschen Meisterschaft
Die Deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf wird im August ausgetragen. Er denkt noch über die Teilnahme hieran nach. „Man muss sich nach solch anspruchsvollen Läufen erholen und wieder vorbereiten“, so der Wendener. Ans Aufhören denkt der 45-Jährige noch nicht: „Für Halb- und Marathonläufe werde ich langsam zu alt und verliere immer mehr Zeit zu den Top-Läufern. Im Bereich der Ultra-Strecken traue ich mir aber noch für einige Jahre gute Leistungen zu“, sagt Heiner.
Artikel teilen: