Fußballkreis Olpe: „Heile Welt“ mit mehr ruppigen Tönen
Nachgefragt: Nach der Generalabsage des Kreisliga-Spielbetriebs in Arnsberg
- Kreis Olpe, 08.11.2017
- Sport
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Kreis Olpe. Der Fußballkreis Arnsberg hat für den kommenden Sonntag, 12. November, den gesamten Spielbetrieb in den Kreisligen eingestellt. Damit reagiert der Verband nach eigenen Angaben auf zunehmende Pöbeleien und Beschimpfungen sowie Gewalt gegen Schiedsrichter im Allgemeinen – und im Besonderen auf die körperliche Attacke auf einen jungen Referee am vergangenen Wochenende. Im Fußballkreis Olpe dagegen scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, obwohl Verbandsfunktionäre auch hier eine zunehmende Verrohung der Sitten feststellen.
Alles unerfreuliche Vorfälle, aber verglichen mit anderen Fußballkreisen sei das „hier noch ein Stück weit heile Welt“, sagt Hesse. Schiedsrichter-Chef Cremer spricht, auch mit Blick auf das „gute Verhältnis zu den Vereinen“ und die gute Qualität der Sportplätze, davon, dass „wir hier quasi im Fußballparadies sind“.
Dennoch gehe es auf den Fußballplätzen und in den Zuschauerbereichen ruppiger zu, was den Sprachgebrauch angeht. „In den letzten ein, zwei Jahren hat sich der Sprachjargon etwas geändert, da werden mehr härtere Töne angeschlagen“, sagt Marco Cremer. Darin spiegelt sich für den Chef des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses auch die gesellschaftliche Entwicklung wider.
Joachim Schlüter findet es richtig, dass der Fußballkreis Arnsberg seinen Schiedsrichtern mit der Generalabsage für alle Kreisliga-Paarungen am Sonntag den Rücken stärkt. „Ich kann es gut verstehen und finde es wichtig, da jetzt ein deutliches Zeichen zu setzen.“ Ähnlich hatte sich FLVW-Präsident Gundolf Waschalewski zu der Absage geäußert.
Wichtig sei es aber auch, dass „man immer wieder am Thema Fairness arbeiten muss“, betonte der FLVW-Kreisvorsitzende Schlüter. Vereine, Spieler und auch Zuschauer müssten „wissen, dass wir den Fußballsport aus Freude miteinander ausüben und dass bei uns kein Platz ist für Krakeeler und für Leute, die sich mit Gewalt auf Kosten anderer ausleben wollen.“