Für CP-Fußball: Land NRW gewährt SSV Elspe hohen Zuschuss

Jochen Ritter regte im Landtag Förderung an


MdL Jochen Ritter (2.v.r.) und der Vorstand des SSV Elspe (v.l.), bestehend aus Fiete Hermes, Michael Thielmann, Christoph Heimes, CP-Fußballer Robin Meyer und Michael Meyer freuen sich, dass bald auf neuen Rasen CP-Fußball gespielt werden kann. von privat
MdL Jochen Ritter (2.v.r.) und der Vorstand des SSV Elspe (v.l.), bestehend aus Fiete Hermes, Michael Thielmann, Christoph Heimes, CP-Fußballer Robin Meyer und Michael Meyer freuen sich, dass bald auf neuen Rasen CP-Fußball gespielt werden kann. © privat

Elspe. Ein dickes finanzielles Osterei ist dem SSV Elspe ins Nest gelegt worden: Vom Land Nordrhein-Westfalen gibt es einen Zuschuss in Höhe von 220.000 Euro für die „Ertüchtigung des Sportplatzes“, der seit dem vergangenen Jahr für das Stützpunkttraining der unter Cerebralparese leidenden NRW-Fußballspieler genutzt wird.


CDU-MdL Jochen Ritter überbrachte die frohe Botschaft vor dem Osterfest. „Damit sind unsere Sorgen viel, viel kleiner geworden“, sagte Christoph Heimes, Vorstand Sportanlagen beim SSV Elspe. Der Kunstrasen des Platzes im Wiesengrund ist abgelaufen und schäbig und soll Ende Mai für mehr als 450.000 Euro erneuert werden.

Baustein für den Behindertensport

Angeregt hatte die Unterstützung Jochen Ritter, der im November 2021 bei der Gründung des NRW-Landesverbands für Fußballer mit Cerebralparese (CP) im Elsper Wiesengrund zugegen war und in einer Auswahl gegen CP-Fußballer gespielt hatte. „Im Landeshaushalt gab es Ende vergangenen Jahres noch einen Spielraum und ich dachte: Jetzt oder nie.“

Ritter trat mit seinem Anliegen an die CDU-Fraktionsspitze heran und zusammen mit der FDP-Fraktion wurde das Paket geschnürt. Zur „Förderung des Sports“ wurde der Haushaltsansatz um 220.000 Euro erhöht. Mit dem Betrag solle den besonderen Anforderungen der Cerebralparese-Fußballspieler Rechnung getragen werden.

„Damit wird der Behindertensport in NRW um einen weiteren Baustein ergänzt und die Profilierung NRWs als paralympisches Zentrum ausgebaut“, heißt es in dem Antrag vom Dezember. Die Düsseldorfer Staatskanzlei gab kürzlich grünes Licht.

„Effektiver trainieren“

Michael Meyer, Finanzvorstand des SSV Elspe, dessen Sohn Robin in der CP-Nationalmannschaft spielt, zeigte sich hocherfreut über die Nachricht. „Mit dem neuen, CP-konformem Fußballplatz können die Spieler ganz anders und effektiver trainieren“, sagte er. Auf dem neuen Kunstrasen wird das verkleinerte Spielfeld mit eigenen, farblich abgesetzten Linien dargestellt. Seines Wissens nach wäre Elspe bundesweit - nach Braunschweig - der zweite Ort, in dem es ein CP-konformes Spielfeld gibt.

Das CP-Fußballfeld (blaue Linien) ist 70 mal 50 Meter groß und entspricht somit der Größe des U13-Spielfelds. von privat
Das CP-Fußballfeld (blaue Linien) ist 70 mal 50 Meter groß und entspricht somit der Größe des U13-Spielfelds. © privat

Schon Ende Mai geht es los mit den Bauarbeiten. Der alte Kunstrasen samt defekter Drainage wird abgeräumt. Drei bis vier Wochen arbeiten die Tiefbauer im Wiesengrund, dann soll in zwei bis drei Wochen der neue Kunstrasen ausgerollt werden.

Der SSV Elspe konnte sich noch in eine gemeinsame Nachfrage mit Kirchhundem, Heinsberg und Rahrbachtal einklinken, die ebenfalls neuen Kunstrasen der gleichen Firma erhalten. Trotz der Zuschüsse, meint Heimes, verbleibe dem SSV noch ein sechsstelliger Betrag an Verbindlichkeiten, denn alles sei durch die Preissteigerungen enorm teurer geworden.

CP-Länderspiel in Elspe Anfang Oktober

Läuft alles nach Plan, so wird voraussichtlich Anfang Oktober das erste CP-Länderspiel im Wiesengrund ausgetragen, sagt Michael Meyer. Gegner wird die niederländische Nationalmannschaft sein. Robin Meyer wird im Mai als Kapitän die CP-Auswahl in die Vorrundenspiele der Weltmeisterschaft im spanischen Salou führen. Die NRW-Auswahl, die ihren Stützpunkt in Elspe hat, umfasst mittlerweile 22 Spieler.

„Was die Entwicklung des CP-Fußballs angeht, stecken wir in Deutschland noch in den Kinderschuhen“, sagt Michael Meyer. Als Land mit dem geringsten Budget sieht er als Teammanager noch viel Entwicklungspotenzial in der CP-Nationalmannschaft: „Bis zum Jahr 2023 wollen wir unter den Top 8 der Welt sein.“

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