Erlebnis pur im Zillertal für zwei Sportler vom TV Attendorn

Teilnahme beim „Schlegeis3000 Trailrun“


Alwine und Ingo Samp vom TV Attendorn nahmen beim „Schlegeis3000 Trailrun“ im Zillertal teil. von privat
Alwine und Ingo Samp vom TV Attendorn nahmen beim „Schlegeis3000 Trailrun“ im Zillertal teil. © privat

Attendorn. Geplant war alles schon für Juli 2020. Doch während es vergangenes Jahr aufgrund der pandemiebedingten Absage damals „nur“ bei einem Wanderurlaub blieb, wurden Alwine und Ingo Samp kürzlich mit ihrem ersten alpinen „Trailrun“ vor atemberaubender Kulisse entschädigt.


Alwine und Ingo Samp trainieren schon seit einigen Jahren mit dem TV Attendorn gemeinsam in verschiedenen Laufgruppen. In den Sommerferien des vergangenen Jahres gab es die Möglichkeit im Zillertal zur Teilnahme an der vom Veranstalter organisierten virtuellen „Schlegeis-Challenge“ bei Strava. Strava ist ein soziales Netzwerk zum internetbasierten Tracking sportlicher Aktivitäten.

Dies gab den beiden die Chance, schon mal einen Lauf im hochalpinen Gelände zu testen. Bereits nach etwa der Hälfte der Strecke mit Blick von der Olperer Hütte auf die Staumauer vom Schlegeis, gelegen auf 2.389 Höhenmetern, war beiden sofort klar: hier starten wir definitiv im nächsten Jahr, wenn es wieder möglich ist.

Teilnehmer erhielten sicherheitstechnische Schulung

Dieses Jahr durfte dann gestartet werden. Bei einer Pasta-Party am Vorabend des Trailruns wurden alle Teilnehmer über die notwendigen Sicherheitshinweise und die mitzutragende Pflichtausrüstung im Hochgebirge informiert. Punkt acht Uhr standen Alwine und Ingo am nächsten Morgen mit weiteren 220 Teilnehmern im Starterfeld vor einer beindruckenden Bergkulisse. Es galt eine Strecke von 17 Kilometern mit mehr als 1.200 Höhenmetern zu überwinden.

Bei traumhaften Bedingungen ging es kurz über den asphaltierten Parkplatz des Schlegeis-Areals. Nach gut fünf Minuten ging es steil bergauf, so dass sich das Läuferfeld entsprechend früh auseinanderzog. Nach dem ersten Checkpoint - nach rund vier Kilometern und auf etwa 2.000 Metern Höhe - wurde der Trail alpin: an ein Joggen wie die Profiathleten war jetzt nicht mehr zu denken, nun galt es stramm zu wandern und die nächsten 300 Höhenmeter zu überwinden, bis der Blick auf die Olperer Hütte freigegeben wurde.

Wasser- und Nahrungsaufnahme an Verpflegungspunkten

Hier war der erste von zwei Verpflegungspunkten. Viele Wanderer feuerten die beiden Attendorner an, Helfer füllten Wasservorräte in den Laufrucksäcken auf und versorgten alle Athleten zusätzlich mit neuen Kalorien. Eigentlich hätte man ständig verharren und das Bergpanorama genießen müssen, doch mit Startnummer auf der Brust galten andere Regeln. Schließlich war der höchste Punkt der Strecke auch noch nicht erreicht.

Weiter ging es auf dem Berliner Höhenweg Richtung Friesenberghaus. Bei Kilometer elf und etwas mehr als zwei Stunden hatte Alwine den höchsten Punkt auf 2.630 Metern erreicht. Da war Ingo schon lange wieder auf dem „Downhill“ Richtung Schlegeis-Staumauer unterwegs. Bergauf konnte der gut trainierte Bergläufer aus dem Sauerland schon zu Beginn immer wieder einige Plätze gut machen und durfte sich somit bereits nach gut einer Stunden und 50 Minuten auf den Weg „nach unten“ machen.

Überglücklich im Ziel angekommen

Aber auch bergab war höchste Konzentration geboten. Ingo Samp sagte später glücklich im Ziel: „Bergrunter ist wie das Arbeiten mit Partitur: Du musst das Ganze sehen, immer einen Schritt voraus denken und doch muss jeder einzelne Tritt an der richtigen Stelle sitzen!“

Nach einer Zeit von zwei Stunden und 48 Minuten erreichte Ingo auf Platz 84 das Ziel, um rund 45 Minuten später seine Frau Alwine (Platz zehn ihrer Altersklasse) in die Arme zu schließen. Neben dem „High-Five“ auf das Erlebte wurde auch das ein oder andere Freudentränchen verdrückt. Mit der Sonne um die Wette strahlend ging es dann aber mit der verdienten Finisher-Medaille um den Hals zur Zielverpflegung.

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