Corona prägt Arbeit des Fußballkreises Olpe maßgeblich

Digitalisierung vorangetrieben


Joachim Schlüter bleibt Vorsitzender beim FLVW Kreis Olpe. von Nils Dinkel
Joachim Schlüter bleibt Vorsitzender beim FLVW Kreis Olpe. © Nils Dinkel

Kirchveischede. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) Kreis Olpe hat seinen Kreistag am Donnerstagabend, 7. April, in der Schützenhalle Kirchveischede abgehalten. Neben Wahlen und Ehrungen gab es für die 62 Delegierten einen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre, die von sportlichen Erfolgen, aber auch von Corona, Flut und Ukraine-Krieg geprägt waren.


Landrat Theo Melcher sagte, dass Bewegungsarmut etwas sein könne, was den FLVW in Zukunft mehr beschäftigen werde. „Ich glaube, dass Sportvereine eine gute Methode dagegen sind und hoffe auf regen Zulauf nach der Pandemie“, so Melcher.

FLVW-Vizepräsident Peter Wolf dankte dem Kreisverband Olpe für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. „Es hätte sich niemand vorstellen können, wie schwierig diese Jahre werden“, betonte er. Man habe kreative Ideen für alle Herausforderungen gefunden und an der Grenze der Belastbarkeit gearbeitet. Wolf dankte im Namen des Verbandes auch den Vereinen für Geduld und Nerven.

„Aus negativ wurde positiv“

„Corona hat die Digitalisierung im Sport vorangetrieben. Wir haben Online-Formate entwickelt, die weiter verfolgt werden sollen - auch in den Bereichen Qualifizierung und Weiterbildung. Das soll so weitergehen“, sagte Peter Wolf.

Er thematisierte neue Spielformen im Kinderfußball und die zunehmende Gewalt auf dem Sportplatz und lobte das Engagement für die Ukraine sowie für vom Hochwasser Betroffene. Peter Wolf verwies auf Stiftungen und riet den Vereinen, Gelder zu beantragen.

Der FLVW-Kreistag fand am Donnerstagabend, 7. April, in Kirchveischede statt. von Nils Dinkel
Der FLVW-Kreistag fand am Donnerstagabend, 7. April, in Kirchveischede statt. © Nils Dinkel

„Vor zwei Jahren änderte sich alles, aus negativ wurde positiv und umgekehrt. Wir haben uns häufig wechselnden Herausforderungen gestellt, den Spielbetrieb ausgesetzt und nicht wieder aufgenommen“, so Joachim Schlüter, der Vorsitzende des FLVW-Kreises Olpe.

Wieder Auf- und Absteiger

Die laufende Spielzeit verlaufe einigermaßen normal. Es werde wieder sportliche Auf- und Absteiger geben. Überkreislich spielen die SG Finnentrop/Bamenohl (Oberliga), sowie die Westfalenligisten FC Lennestadt und FSV Gerlingen

Sorge bereitet die Zahl der Schiedsrichter. Von 130 im Jahr 2019 seien noch 110 übrig geblieben. „Im Kreis Olpe kann man innerhalb eines Tages Schiedsrichter werden. Mit einer Spielleitung monatlich ist es möglich, anderen Interessen nachzukommen, oder selbst die Fußballschuhe zu schnüren“, warb der Vorsitzende. Hier müssten die Vereine im eigenen Interesse mehr tun.

„Auch unsere Leichtathleten mussten mit Einschränkungen leben. Es gab sieben Stadion- und fünf Laufveranstaltungen“, so Schlüter. Er nannte beispielhaft große Leistungen von Johanna Pulte (SG Wenden), die bei den Cross-Europameisterschaften Gold mit dem DLV in Dublin holte. Die SG Wenden in Klassen männlich/weiblich 30 und älter sei einer der erfolgreichsten Vereine bundesweit.

Lob für „Moderne Sportstätte 2022“

„Vereine sind und bleiben unverzichtbarer Partner in der Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen. Eine dementsprechende staatliche Begleitung und Förderung ist unabdingbar“, sagte Schlüter. Diese sei im Kreis Olpe vorhanden. Insbesondere zahlreiche Fußballvereine hätten unter anderem vom Programm „Moderne Sportstätte 2022“ profitiert. Schlüter lobte Politik und Verwaltung in den Kommunen sowie beim Kreis Olpe.

„Aber auch hausgemachte Probleme treffen uns. Die unfassbaren Missstände bei der FIFA und UEFA, der bisweilen hilflos wirkende Deutsche Fußball-Bund und eine eher am Profit orientierte Deutsche Fußball-Liga geben kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab“, so der Vorsitzende.

Der FLVW sei bemüht, nicht in dieses Fahrwasser zu geraten. Letztlich treffe es die Amateurvereine. Er hoffe, dass das Ehrenamt hier keinen dauerhaften Schaden nehme.

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