Attendorner Triathleten steigen in die Oberliga auf

Sensation beim Verbandsliga-Wettkampf in Hückeswagen


Strahlendes Siegerlächeln nach der Sensation: (von links) Benjamin Selter (20), Klaus Schneider (48), Max Zbocna (28) und Daniel Kaufmann (19). von privat
Strahlendes Siegerlächeln nach der Sensation: (von links) Benjamin Selter (20), Klaus Schneider (48), Max Zbocna (28) und Daniel Kaufmann (19). © privat

Attendorn. Nach dem Landesligadurchmarsch sind die Attendorner Triathleten jetzt auch Meister der Verbandsliga und Aufsteiger in die Oberliga. Beim Triathlon-Verbandsliga-Wettkampf in Hückeswagen sorgten sie für eine Sensation.


Es war genau 13.12 Uhr und 14 Sekunden, als Klaus Schneider die Finishline im Sportpark Hückeswagen überquerte und damit Attendorner Sportgeschichte schrieb. Zu diesem Zeitpunkt lagen bereits zwei Kilometer Schwimmen in der Bever-Talsperre, 74 Kilometer auf dem Rad durchs Bergische Land und als Dessert ein Halbmarathon hinter dem Abteilungsleiter der Triathleten im TV Attendorn.

Noch bedeutender jedoch war die Tatsache, dass mit Max Zbonca, Daniel Kaufmann und Benjamin Selter der Rest des Teams bereits die sogenannte Mitteldistanz bezwungen hatte und damit die Sensation perfekt war. Mit dem zweiten Rang in der Tageswertung hinter Eschweiler reichten die Punkte am Ende, um dem frischen Aufsteiger in die Verbandsliga gleich auch den Meistertitel zu bescheren.
Ein bewegender Moment
„Wir wollten unsere erste Saison in der Verbandsliga gut überstehen“, kommentierte ein sichtlich bewegter Betreuer Uli Selter. „Niemand hatte uns gleich als Meister auf der Rechnung. Dass der TV Attendorn in der nächsten Saison in der Triathlon-Oberliga an den Start gehen wird, müssen wohl alle noch verarbeiten.“

Vor allem Max Zbonca und Daniel Kaufmann erwischten einen absoluten Sahnetag. Ganze vier Stunden und vier Minuten benötigte der 28-jährige Zbonca und katapultierte sich erneut in die absolute Spitze des Starterfeldes. „Ich habe mich die ganze Zeit gut gefühlt und eine tolle Saison hinter mir“, kommentierte er seine Leistung und schaffte es sogar noch mit einem Lächeln über die ersehnte Finisline.
Youngster sorgt für eine Überraschung
Für eine Riesenüberraschung vor allem auf der Laufstrecke sorgte mit Daniel Kaufmann ausgerechnet der Youngster im Team. Der erst 19-Jährige war zunächst nach einem längeren Infekt angeschlagen in die Saison gegangen, hatte zudem seine beruflichen Prüfungen zu absolvieren und lief nun auf der Mitteldistanz noch eine 1:25:30 über die 20 Kilometer. „Es war zweifellos sein bester Wettkampf bisher“, bilanzierte Uli Selter, „ein Riesentalent gepaart mit sattem Trainingsfleiß – wir werden mit Sicherheit noch viel Spaß haben mit ihm.“

Mit ordentlichem Respekt ging Benjamin Selter an diesem Tag sein Rennen an. Der amtierende Deutsche Vizemeister im Skimarathon musste sein Training aufgrund von Uniklausuren in Köln stark einschränken und war zudem der einzige im Attendorner Quartett ohne jede Vorerfahrung über die lange Distanz. „Es war schon echt hart“, kommentierte der 20-Jährige, „aber es ist einfach ein tolles Gefühl nach einem solchen Brocken über die Finishline zulaufen und mit einer so tollen Mannschaft gleich zweimal den Durchmarsch bis zur Oberliga zu schaffen.“
Dank an Klaus Schneider
Der Dank des Trios Zbonca, Kaufmann und Selter richtete sich an diesem Tag aber vor allem an Klaus Schneider. Vier Athleten müssen starten und vier Athleten müssen auch die Ziellinie erreichen, so jedenfalls  lautet die Ligavorgabe. Da die Hansestädter jedoch nur über eine Kernmannschaft von drei Athleten verfügen, brauchen sie stets die Unterstützung eines weiteren TV-Sportlers mit gültigem Startpass.

Nach Christof Klein, Stefan Wortmann und Lothar Fischer in den ersten drei Rennen hatte sich nun der Abteilungsleiter selber als erfahrener Langdistanzler zur Verfügung gestellt und die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt.
Glückwünsche aus Island
Die ersten Glückwünsche kamen nicht nur von den mitgereisten Fans, sondern sogar aus Island, wo mit Duschan Pagon einer der maßgeblichen Trainer derzeit seinen Urlaub verbringt. Eine ganz besondere Anerkennung seiner jahrelangen Arbeit erfuhr zudem Mario Kaufmann: Die beiden neuen Oberligastarter Benjamin Selter und Daniel Kaufmann haben den Sport einst im Kindertriathlon begonnen und sind nicht zuletzt durch ihn als Nachwuchskoordinator maßgeblich gefördert worden.
Top-Ergebnisse
Zusätzlich zu den Starts in den verschiedenen Ligen gab es bei der 35. Auflage des Triathlons in Hückeswagen erneut auch ein freies Startfeld für Athleten über die Sprint- und die Mitteldistanz. Ernst Klein, erfahrener Ultrasportler aus den Reihen des TV Attendorn, hatte sich erneut für die längere Ausgabe entschieden. Nach einem zufriedenstellenden Beginn im Wasser konnte er vor allem auf der hügeligen und anspruchsvollen Radstrecke punkten. Insgesamt 5:04:44 Stunden benötigte das sportliche Urgestein im Hansestädter Team und konnte sich anschließend über  Rang sieben in der AK 55 freuen.

Erstmals auf der Mitteldistanz unterwegs war zudem Radass Simone Berei. „Ich wollte einfach durchkommen und habe den Wettkampf als Training für mein Saisonhighlight in drei Wochen eingeplant“, erläuterte die AK40-Sportlerin. Mit ihren sechs Stunden und sechs Minuten zeigte sie sich somit bestens vorbereitet für die Marathonkombiwertung beim heimischen P-Weg im September.
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