Amateur Fußball-Saison steht vor dem Aus

SG Finnentrop/Bamenohl mit Aufstiegschancen


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Kreis-Spitzenderby zwischen dem FC Lennestadt und der SG Finnentrop/Bamenohl. von Archiv Nils Dinkel
Kreis-Spitzenderby zwischen dem FC Lennestadt und der SG Finnentrop/Bamenohl. © Archiv Nils Dinkel

Kreis Olpe. Im Amateurfußball wird in der Saison 2019/20 wohl kein Ball mehr Rollen. Die Mehrheit der vom FLVW befragten Vereine (LokalPlus berichtete) und auch der FLVW-Kreisvorsitzenden spricht sich für einen Saisonabbruch aus. Es werde Gewinner und Verlierer geben, so FLVW-Kreisvorsitzender Joachim Schlüter im Gespräch mit LokalPlus.


Die endgültige Entscheidung werde wohl erst Mitte/Ende Juni fallen. Natürlich werde man bereits vorher sehen, in welche Richtung es ginge. Das FLVW-Präsidium und die Kreisvorsitzenden hatten am Donnerstagabend, 23. April, per Videokonferenz kontrovers über die Thematik diskutiert. „Ein großer Teil sprach sich für einen Saisonabbruch mit Wertung aus“, so Schlüter. Nun wolle man eine möglichst sportlich faire Lösung finden.
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Laut Schlüter ist hierfür noch einiges zu klären. Es bedürfe eventuell Satzungsänderungen und man dürfe die Rechtslage nicht außer Acht lassen. Eventuell, so Schlüter, bedarf es einem Verbandstag, der dann auf digitalem Wege stattfinden müsste.

„Man versucht, möglichst vielen Vereinen gerecht zu werden. Es ist eine komplexe, vertrakte Situation. Da reicht der Blick auf die Tabelle nicht aus“, betont der FLVW-Kreisvorsitzende.
Man sollte nicht zwei Spielzeiten gefährden
Auch wenn die Entscheidung ausblieb, laut FLVW steht ein klarer Fahrplan für die kommenden Wochen. Sollten die Behörden nicht anders entscheiden, wird der Verbands-Fußball-Ausschuss Anfang Mai eine Empfehlung abgeben, die sowohl im Präsidium als auch auf der ordentlichen ständigen Konferenz diskutiert werde.

Eine bundeseinheitliche Lösung werde es wohl nicht geben. In Bayern etwa werde die Saison beendet. Nun hofft der FLVW, dass innerhalb Nordrhein-Westfalens Einigkeit herrscht.
FLVW-Empfehlung Anfang Mai erwartet
Andre Ruhrmann, sportlicher Leiter der SG Finnentrop/Bamenohl hofft, dass die Saison nicht annuliert wird. Dann könnte der Westfalenliga-Spitzenreiter in die Oberliga aufsteigen. Um einen Saison-Abbruch komme man allerdings nicht herum, wenn man nicht zwei Spielzeiten gefährden wolle.

Es gebe bei allen zur Debatte stehenden Varianten keine Absteiger. Daher gebe es in so fern sportlich keine Verlierer. Für einen Saisonabbruch spreche auch, weil man so oder so belastet in die neue Saison starte. Der Saisonstart ist für September prognostiziert.
SG mit Aufstiegschancen bei Wertung
Bei der FLVW-Umfrage hatte die SG Finnentrop/Bamenohl für den Saisonabbruch gestimmt. „Eine Wertung würde unserem Verein natürlich gute Chancen für einen Aufstieg einräumen“, so Ruhrmann. Für eine Wertung spreche auch, dass zwei Drittel der Saison gespielt worden seien. Es ginge hierbei weniger um die Meinung der Vereine.

„Die Entscheidung liegt nicht bei uns. Es muss eine juristische Lösung her. Es geht um Paragraphen und harte Fakten“, sagt der sportliche Leiter bei der SG. Ruhrmann hofft bald auf eine Entscheidung, die dann nicht mehr anfechtbar sein dürfe.

Beim Westfalenligisten FC Lennestadt stimmte sich der 21-köpfige Vorstand via Whatsapp-Gruppe ab. „Wir haben uns mehrheitlich für einen Saisonabbruch entschieden. Sportlich ginge es beim FCL außer in der A-Jugend nicht mehr um viel. Daher sei die Art des Abbruchs eher zweitrangig für den Verein.
FCL legt Fokus auf Saison 2020/21
Andreas Eickelmann, 1. Vorsitzender beim FC Lennestadt: „Wir hoffen, dass wir möglichst schnell in einen normalen Modus zurückkommen. Das geht nicht, wenn die Saison weiter läuft und sie nicht kurzfristig beendet wird.“

Mit Blick auf Olympia und Europameisterschaft wollten die Amateur-Ligen die Saison 2020/21 zeitig beenden, was durch den verspäteten Saisonstart schon schwierig werden könnte. Laut Eickelmann wird es schwierig eine rechtlich bindende und sportlich faire Lösung zu finden. „Es ist höhere Gewalt. Wir dürfen nicht spielen. Wir tun also so, als hätten wir lange trainiert. Jetzt blicken wir auf September, um von vorne anzufangen“, so der Vorsitzende abschließend.
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