Am Rivius Gymnasium lernen Schüler nun auch das Fliegen

LSC Attendorn-Finnentrop lässt Himmel zum Klassenzimmer werden


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Der Luftsportclub Attendorn-Finnentrop lud einige Rivius-Schüler auf den Flugplatz ein. Sie nahmen erstmals Platz in einem Segelflieger. von Nils Dinkel
Der Luftsportclub Attendorn-Finnentrop lud einige Rivius-Schüler auf den Flugplatz ein. Sie nahmen erstmals Platz in einem Segelflieger. © Nils Dinkel

Heggen. Erstmals hat am Rivius Gymnasium „Flugunterricht“ auf dem Stundenplan gestanden. Nach einer theoretischen Einheit am Mittwoch, 15. Juni, stiegen am Freitag, 17. Juni, gleich fünf Schüler in den Segelflieger – und lernten ein atemberaubendes Hobby kennen. Der LSC Attendorn-Finnentrop stellte sein Angebot vor.


Fünf Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klasse sowie ein Lehrer begleiteten die Vereinsmitglieder einen Tag lang auf dem etwa 15 Hektar großen Vereinsgelände.

„Was viele nicht wissen: Viele packen an; ein Rad greift ins andere. Segelfliegen ist ein Teamsport. Allein kommt niemand in die Luft“, erklärt Markus Bähr, Öffentlichkeitsreferent beim LSC Attendorn-Finnentrop.

Schlepp-Pilot benötigt

Es fange damit an, dass bei Flugbetrieb immer der Tower besetzt sein müsse. „Segelflieger werden von einem Schlepp-Piloten in die Luft gezogen. Und auch das Rangieren und Fortbewegen der Segelflieger ist im Alleingang kaum zu schaffen“, erklärt Markus Bähr den Teilnehmern.

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Die Flugschüler lernten den Flugplatz und das Segelfliegen kennen.

Am Abschluss des Tages wasche sich der Segelflieger besser im Team. Das Waschen sei wichtig, da sich auf Dauer die Flugeigenschaften verändern könnten.

Für den Einstieg in den Luftsport hätten die thermischen Bedingungen besser sein können. Die Sonne allein sei nicht alles, erklärte Ausbildungsleiter Sebastian Maag, der am Flugplatz „Wastl“ genannt wird. Die Gegebenheiten reichten nur für Kurzflüge aus.

Fallschirm angelegt

Ehe es für die Interessierten in die Luft ging, gab es noch eine Einweisung in den Segelflug. Außerdem legten die Flugschüler Fallschirme an, um auch in einem Notfall sicher zum Boden zu gelangen.

„Wir tragen alle einen Fallschirm. Das ist ganz wichtig“, so Wastl. Beim ersten Tragen wirke dieser unangenehm. Er versicherte, dass sich die Flugschüler daran gewöhnen werden.

Schnell lernten die Schüler, dass es auf den Wind ankommt. „Wir starten immer gegen den Wind“, so Wastl. Da der Wind während der ersten Flüge drehte, wurde kurzerhand die Startrichtung geändert – statt Richtung Attendorn flogen die Rivius-Schüler nun in Richtung Finnentrop.

Schüler steuern Segelflieger

Erste Bewegungen unter strenger Anweisung durften die Flugschüler bereits bei ihrem ersten Flug machen. Sie nahmen allesamt nacheinander auf dem vorderen Sitz der frisch getauften „Konny Pögeler“ Platz.

In einer Doppelstunde am Mittwoch, 15. Juni, lernten die Schüler Wissenswertes über das Segelfliegen. Wastl berichtete über den Verein, das Gelände und wie viel Arbeit hinter dem Hobby steckt. Zwei Tage später durften die Schüler erste Steuerorgane und den Flugbetrieb kennenlernen.

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Fluglehrer Sebastian Maag „Wastl“ nahm hinten im Segelflieger Platz.


Leo, der die 8b besucht, stieg begeistert aus dem Segelflieger: „Ich wollte es einmal ausprobieren und es war ziemlich cool. Ich kann es mir schon als dauerhaftes Hobby vorstellen!“. Wenn er dabei bleibt, darf er nach 30 bis 50 begleiteten Flügen dann auch allein im Segelflieger Platz nehmen.

Neben dem Luftsportclub Attendorn-Finnentrop gibt es in der Region auch Segelflugbetrieb beim Luftsport-Club Dümpel, beim Luftsportverein Hünsborn und dem LSV Sauerland.

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