Zwei Schulen, ein Jahrgang: GymSL und MK informieren Seiteneinsteiger

Lennestadt. Zwei Schulen, ein Jahrgang: Vertreter der beiden Lennestädter Gymnasien haben am Montag, 24. Oktober, das gemeinsame Konzept für den Bündelungsjahrgang vorgestellt, der ab dem Schuljahr 2023/24 eingerichtet wird. In Kooperation führen das Gymnasium der Stadt Lennestadt und das Gymnasium Maria Königin dann im Übergang von G8 zu G9 den sogenannten „Zwischenjahrgang“ zum Abitur.

Vor allem Zehntklässler von Real-, Sekundar- und Gesamtschulen schulen aus Lennestadt, Finnentrop und Schmallenberg, die zum kommenden Schuljahr auf ein Gymnasium wechseln möchten, waren mit ihren Eltern gekommen, um sich über ihre Möglichkeiten zu informieren. Auch Lehrkräfte dieser Schulen waren vor Ort, Details über das Konzept zu erfahren.

Eigentlich stoßen diese Schüler in der sogenannten Einführungsphase (EF) – also im derzeitigen Jahrgang 10 – zum bestehenden Jahrgang des Gymnasiums hinzu. Mit der „Rolle rückwärts“ von G8 zurück zu G9 bleibt der Jahrgang zehn noch ein Jahr länger in der Mittelstufe. Demnach „fehlt“ der Jahrgang, der die Seiteneinsteiger, Auslandsrückkehrer und Wiederholer im kommenden Jahr in der Oberstufe aufnehmen könnte. Diesen Jahrgang richten die beiden Lennestädter Gymnasien nun gemeinsam ein.

Seit Jahren hätten beide Schulen die Situation im Blick gehabt, erklärte Fabian Borys, Leiter des Gymnasiums Maria Königin, den rund 100 Anwesenden im Konferenzraum seiner Schule. Gemeinsam mit der Lennestädter Politik kämpften beide Gymnasien darum, als „Bündelungsschule“ ein Angebot machen zu können – und erhielten von der Bezirksregierung Arnsberg das OK.

Birgitta Pieters, Leiterin des GymSL, spricht diesem Zwischenjahrgang sogar besondere Vorteile zu: „Da hauptsächlich Seiteneinsteiger vertreten sein werden, wird es weniger differenzierte Potentiale geben und die Schüler können zielgenauer abgeholt und gefördert werden.“ Außerdem erhielten die Schüler die Chance, zwei hervorragende Gymnasien kennenzulernen und deren Vorteile zu nutzen.

Christoph Tebrügge, stv. Leiter des Gymnasiums Maria Königin, brachte es kurz auf den Punkt: „Ihr seid ein ganz besonderer Jahrgang. Das hat es noch nie gegeben und das wird es auch nicht mehr geben.“ Und Amtskollege Marc-André Vogt vom GymSL fügte hinzu: „Wir freuen uns auf diesen Jahrgang.“

Zeitintensiv, diskussionsreich und zielorientiert waren die Diskussionen und Überlegungen beider Gymnasien in den vergangenen Wochen, bis das Konzept für die drei Oberstufenjahre des Zwischenjahrgangs stand. Die Oberstufenkoordinatoren Birgitta Mevenkamp (MK) und Patrick Vollmert (GymSL) stellten das Konzept vor.

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

• Die gemeinsame Stufenleitung übernehmen die erfahrenen Oberstufenlehrer Patrick Vollmert (GymSL) und Timo Quast (MK).
• In den Jahrgangsstufen EF und Q2 findet der Unterricht am GymSL statt, in der Q1 am MK. Damit möchten beide Schulen den Schülern viele und weite Wege ersparen.
• In Ausnahmefällen greift der Buspendelverkehr zwischen beiden Schulen, der schon vor Jahren für gemeinsame Leistungskurse eingerichtet wurde.
• Der Unterricht wird zu gleichen Teilen von Kollegen beider Schulen erteilt.
• Die Anmeldungsgespräche für den Bündelungsjahrgang finden in der Zeit vom 6. bis 15. Februar 2023 statt, und zwar aufgeteilt nach Nachnamen: Die Gespräche für die Anfangsbuchstaben A bis M finden am Gymnasium Maria Königin statt, die der Buchstaben N bis Z am Gymnasium der Stadt Lennestadt.

Nachdem einige Seiteneinsteiger beider Gymnasien von ihren Erfahrungen berichtet hatten, wurden die Besucher – Schüler wie Eltern – durch das Gymnasium Maria Königin geführt. Anschließend trafen sich alle am Gymnasium der Stadt Lennestadt wieder, um auch dort die Räumlichkeiten kennenzulernen und abschließende Infos mit auf den Weg zu bekommen.