Zu Gast bei Freunden - mit guter Laune und toller Musik im Gepäck

"Volksbank-Gala meets Cola-Ball" mit dem Orchester der königlichen Luftwaffe begeistert 600 Besucher


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Entdecken, aufwachsen, Reifezeit: In diese Abschnitte hatte das Orchester das Konzert "Children of the World" eingeteilt. von s: Kerstin Sauer
Entdecken, aufwachsen, Reifezeit: In diese Abschnitte hatte das Orchester das Konzert "Children of the World" eingeteilt. © s: Kerstin Sauer

Zu Gast bei Freunden: Sieben Mal war das Orchester der königlichen Luftwaffe der Niederlande bereits zu Gast in Altenhundem. Eingeladen, um im Rahmen der „Volksbank-Gala meets Cola-Ball“ nicht nur die Besucher zu begeistern, sondern vor allem um für den guten Zweck – das Elisabeth-Hospiz – zu spielen. Jedermann – Organisatoren, Musiker, Gäste – hatte sich gewünscht, dass das erstklassige Orchester noch einmal nach Altenhundem kommt. Gestern, Samstag, 13. Juni, waren sie da. Grandios wie eh und je.


600 Besucher saßen in der Volksbankarena Sauerlandhalle in langen Stuhlreihen nebeneinander. Voller Vorfreude, wie eine Dame erklärte: „Ich bin zum achten Mal hier und freue mich sehr auf den Abend.“ Nicht nur auf die Musik wohlgemerkt – auch auf die Art, wie sie präsentiert wird: Ein sympathischer, freundlicher Dirigent, der die Gäste humorvoll informativ durch den Abend führte. Lachende, gut gelaunte Musiker, die nicht einfach nur ihren Part spielten, sondern dabei fröhlich mit wippten, sangen, strahlten. Der Rahmen war perfekt.
Der Rest auch. Bernd Griese von der Volksbank Bigge-Lenne, Hauptsponsor des Abends, begrüßte die Gäste. Und die Musiker: „Herzlich willkommen im Sauerland!“ Zwei Anlässe hätten es den Veranstaltern ermöglicht, das Orchester der königlichen Luftwaffe der Niederlande noch einmal einzuladen: Vor etwa 50 Jahren, am 12. Juni 1964, kam bei einem Flugzeugabsturz in Altenhundem der niederländische Pilot ums Leben. Weil er sein Flugzeug noch einige hundert Meter weiter steuerte - obwohl er wissen musste, dass es für ihn keine Chance gab – blieben die Schüler des Städtischen Gymnasiums verschont.
Gedenken
Während des Konzertes gab es ein Gedenken an den jungen Piloten aus den Niederlanden. „Zweiter Anlass für dieses Konzert“, so fuhr Griese fort, „ist das 25-jährige Jubiläum des Elisabeth-Hospizes.“ Dann machte er Platz für die 50 Musiker, vier Sängerinnen und einen Sänger aus Holland sowie ihren Dirigenten Jos Pommer. Dieser begrüßte die Besucher mit ruhiger Stimme, niederländischem Dialekt und viel Humor: „Das Konzert steht unter dem Thema „Children of the word“ – „Kinder dieser Welt.“ Es ist in drei Abschnitte unterteilt: Das Entdecken, das Aufwachsen und die Reifezeit. Während es beim Aufwachsen um die Zeit vom Märchen bis zur Pubertät geht, gehören zur Reifezeit das erste Verlieben – und das erste Bier.“ Die ersten Lacher hatte Jos Pommer auf seiner Seite.
Rock- und Poptitel, die sich mit den Kindern dieser Welt beschäftigen, wurden für das Orchester neu arrangiert. Vertreten waren Lieder von Nickleback, Stevie Wonder, Michael Jackson und Aerosmith – und nicht nur die Musiker zogen die Besucher mit ihren gemeinsamen Präsentationen und vielen Solo-Elementen in ihren Bann, auch die Sänger heizten den Saal strahlend, fröhlich und mit ihren fantastischen Stimmen auf. Höhepunkte gab es dabei viele: Sei es die Dame, die mit ihrer Querflöte zu „Super Mario Brothers“ beatboxte, seien es die drei Sängerinnen, die rasend schnell und harmonisch „Supercalifragilisticexpialidocious“ präsentierten oder die Saxophonisten, die bei „Flintmup“ – ein Mix aus den Flintstones und der Muppet Show – glänzten. Scheinbar wie im Flug war der erste Teil des Konzertes vergangen und schon jetzt belohnten die Besucher das Orchester mit langanhaltendem Applaus.
Geschenke für das Stadtmuseum
Bevor der zweite Part begann, erinnerten die Veranstalter an das Flugzeugunglück vor 50 Jahren. Es wurde ein Film mit aktuellen Sequenzen und Bildern von damals gezeigt. Martin Schäfer, Geschäftsführer des Hospizvereins, überreichte dem stellvertretenden Bürgermeister Michael Beckmann ein Originalstück des Unglücksflugzeuges, Zeitungsausschnitte aus niederländischen Zeitungen sowie das Flugzeug selbst im Miniaturformat. „Für das Stadtarchiv“, betonte er. Lobende Worte für den Mut des Piloten fand Beckmann: „Er hat durch sein Handeln eine Katastrophe verhindert.“
Zum krönenden Abschluss des Konzertes standen zwei Männer im Mittelpunkt: Landrat Frank Beckehoff überreichte die Elisabeth-Medaille zum einen an den Dirigenten Jos Pommer stellvertretend für das ganze Orchester: „Kein Orchester hat so oft für das Elisabeth-Hospiz gespielt wie das der königlichen Luftwaffe der Niederlanden. Sie haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt.“ Gleichzeitig hieß es Abschied nehmen von Jos Pommer: Der gestrige Auftritt war sein letzter in Altenhundem, denn er geht bald in den Ruhestand. Die zweite Elisabeth-Medaille überreichte Beckehoff an Martin Schäfer, der seit 25 Jahren Geschäftsführer des Hospizvereins ist. Beckehoff: „Ein Dankeschön für sein unwahrscheinliches, ehrenamtliches Engagement.“ Das nächste Hospizkonzert findet am 18. November in der Showhalle der Karl-May-Festspiele in Elspe statt.
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