Zeitzeuge berichtet am GymSL von seinem Leben in der DDR
Ausstellung eröffnet
- Lennestadt, 09.05.2019
- Von Kerstin Sauer
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Altenhundem. Aufgewachsen in der DDR, Einschränkungen, Überwachung, Fluchtversuch, Gefängnis: Am Mittwoch, 8. Mai, hat Christoph Becke den Schülern der EF und Q1 am Gymnasium der Stadt Lennestadt ganz persönliche Einblicke in sein Leben gegeben. Ein Zeitzeuge berichtet.
Ein Krieg, aus dem das geteilte Deutschland und die DDR hervor gegangen waren. Ein Staat und Lebensumstände, die die Schüler nur noch aus dem Erzählen kennen. Kerstin Muckenhaupt: „Viele können gar nicht wertschätzen, dass sie heute in einem demokratischen Staat leben.“
Seine Mutter indes habe schnell erkannt, „dass das Sozialismus-Gerede nur leere Worthülsen waren.“ Um näher am Westen zu sein, zog die Familie 1961 nach Berlin – nur, um dann kurz danach mitzuerleben, wie eine Mauer durch die Stadt gezogen wurde.
„Das war das Schwierigste“, erinnert sich Christoph Becke, „dass man mit gespaltener Zunge sprechen musste: In der Öffentlichkeit mussten wir den Staat lobpreisen – aber in Wirklichkeit haben wir ganz anders gedacht.“
Zwei Tage lang, so berichtet Becke, sei in jenem Jahr 1978 alles nach Plan gelaufen. Dann habe plötzlich „einer mit einem Maschinengewehr“ vor ihnen gestanden. Es folgen Gefängnis in Budapest, der Rücktransport in die DDR, tagelange Verhöre, nach der Verurteilung monatelange Inhaftierung unter menschenunwürdigen Bedingungen.
„Wir hatten keine Namen mehr, sondern waren nur noch Nummern“, erinnert sich der Zeitzeuge. Mit den Mitinsassen habe man des Nachts per Klopfzeichen an den Wänden oder durch die Toilettenrohre kommuniziert.
Ein neues Leben – mit alten Wurzeln, denn: Die Zeit in der DDR hat ihn geprägt und ihm die Bedeutung von Demokratie tagtäglich vor Augen geführt. „Ich schätze meine mir geschenkte Freiheit bis zum heutigen Tag als mein größtes Gut“, sagt er.
Ausstellung zur DDR im GymSL
Mit dem Zeitzeugengespräch wurde am Gymnasium der Stadt Lennestadt gleichzeitig die Ausstellung „Die DDR – Mythos und Wirklichkeit“ eröffnet, die die Fachschaft Geschichte in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert. Auf großen, detaillierten Stellwänden wird der Alltag in der DDR dargestellt und erläutert.
Bis Freitag, 24. Mai, kann die Ausstellung von allen historisch interessierten Privatpersonen und Schulklassen besucht werden: Der Schlüssel für den Ausstellungsraum ist an allen Schultagen nach telefonischer Anmeldung im Sekretariat erhältlich (Tel. 02723/608900). Die Fachschaft Geschichte hat außerdem didaktisches Begleitmaterial (Quizfragen zu den Plakaten) für Schulklassen (ab Jahrgang 9) erstellt – eine entsprechende Kopiervorlage befindet sich ebenfalls im Sekretariat.
Konzeptioneller Hintergrund:
Das Gymnasium der Stadt Lennestadt bietet – beginnend mit diesem Schuljahr – Veranstaltungen an, deren Vorbereitung Jahr für Jahr jeweils eine andere Gesellschaftswissenschaft übernimmt, die das fächerübergreifende Konzept „Demokratie und interkulturelle Kompetenzen stärken, leben und gestalten“ dabei in ihrem Sinne aufgreift und eigene inhaltliche Schwerpunkte setzt.
Bis Freitag, 24. Mai, kann die Ausstellung von allen historisch interessierten Privatpersonen und Schulklassen besucht werden: Der Schlüssel für den Ausstellungsraum ist an allen Schultagen nach telefonischer Anmeldung im Sekretariat erhältlich (Tel. 02723/608900). Die Fachschaft Geschichte hat außerdem didaktisches Begleitmaterial (Quizfragen zu den Plakaten) für Schulklassen (ab Jahrgang 9) erstellt – eine entsprechende Kopiervorlage befindet sich ebenfalls im Sekretariat.
Konzeptioneller Hintergrund:
Das Gymnasium der Stadt Lennestadt bietet – beginnend mit diesem Schuljahr – Veranstaltungen an, deren Vorbereitung Jahr für Jahr jeweils eine andere Gesellschaftswissenschaft übernimmt, die das fächerübergreifende Konzept „Demokratie und interkulturelle Kompetenzen stärken, leben und gestalten“ dabei in ihrem Sinne aufgreift und eigene inhaltliche Schwerpunkte setzt.