"Wir passen auf, dass dem Osterhasen nichts passiert"

Zahl der Hasen konstant - Jäger stellen ihm gemäßigt nach


  • Lennestadt, 16.04.2017
  • Von Volker Lübke
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    Redaktion

 von Denise Rebstock/Djv
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Das Sauerland bietet ideale Lebensbedingungen für Hasen. Warum also sollte nicht auch der Star der Saison, der Osterhase im Kreis Olpe zu Hause sein? Alle Welt sucht in diesen Tagen bunte Eier - wir suchen den Verantwortlichen. Vielleicht werden wir bei den Jägern fündig.


54.260 Hektar Wald, davon 2.208 Hektar geschützte Natur gibt es im Kreis Olpe. Mehr als 70 Prozent des 710 Quadratkilometer großen Kreises werden sind land- und forstwirtschaftlich genutzt. Ideale Lebensbedingungen für Hasen. Glaubt man der Statistik, dann leben auf 100 Hektar durchschnittlich 40 bis 60 echte Hasen – die kleineren Artverwandten, die Kaninchen, nicht mitgerechnet. Gut möglich also, dass sich der Osterhase irgendwo im dickicht des Kreises Olpe versteckt hält. "Wir haben ihn aber nicht vor die Flinte bekommen", beteuern die Jäger. Und selbst, wenn sie ihn gesichtet hätten, wäre er wohl verschont geblieben, wie LokalPlus bei der Spurensuche erfuhr.
 
Dass sich die Langohren in der wald- und wiesenreichen Region durchaus wohlzufühlen scheinen, bestätigen indes die Jäger. „Ich habe in den letzten Jahren mehr gesehen“, sagt der Geschäftsführer der Kreisjägerschaft Kurköln/Olpe, Klaus Rademacher. Ludger Mester, 1. stellvertretender Vorsitzender der Jäger im Kreis bestätigt: „Die Population der Feldhasen ist mindestens konstant geblieben.“
 von Willi Rolfes/Djv
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Dafür gebe es viele Faktoren, so der Fachmann. Natürliche Feinde, die Witterung im Jahresverlauf und nicht zuletzt die Jäger spielen für die Zahl der Hasen eine Rolle. Trockene Frühjahre und Sommer wirken sich positiv auf die Population aus. Ist es dagegen sehr nass, finden die Langohren das gar nicht heimelig und ihre Zahl sinkt. Während der Jagdzeit von Mitte Oktober bis Ende Dezember stellen die Jäger den Hasen gemäßigt nach, erklärt Mester, auf keinen Fall bestandsgefährdend: „Wir jagen sehr mit Bedacht, damit dem Osterhasen ja nichts passiert.“

Die natürlichen Feinde der Hasen, deren Anzahl ebenfalls konstant bis wachsend ist, schert das nicht. Fuchs, Dachs und die Greifvögel, allen voran Habicht, Sperber und Uhu freuen sich über jedes Langohr, das sie zu fassen kriegen. Die Jäger stellen den Feldhasen in der Regel mit Schrot nach, und zwar überall in Kreis Olpe. Hasen bevorzugen lichte Wälder und Feld und Wiesenflur. Wenn um Ostern das Grün zu sprießen beginnt, sieht man ihn öfter. Ist das Gras erst hoch gewachsen, bietet es idealen Unterschlupf, weiß der 2. Vorsitzende der kurkölnischen Jäger.

Auch Feldhasen kommen – wie Kaninchen – immer mal wieder nahe an bebaute Gebiete heran, unter anderem, weil hier weniger natürliche Feinde lauern. Selbst in Ziergärten suchen sie nach Gras, Kräutern, Klee und Löwenzahn. „Das wäre dann vermutlich der Osterhase gewesen“, wünscht Ludger Mester weiterhin viel Erfolg bei der Suche.
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