„Winnetou III“ in Elspe: Proben laufen auf Hochtouren
LokalPlus schaut hinter die Kulissen
- Lennestadt, 08.06.2019
- Von Nils Dinkel

Elspe. Die Äxte sind gewetzt, die Gewehre geladen: Derzeit bereiten sich die 60 Akteure des Elspe-Festivals akribisch auf die neue Saison vor, die am Samstag, 15. Juni, Premiere feiert. Der Häuptling der Apachen muss in der diesjährigen Inszenierung von „Winnetou III“ sterben. Aber Obacht: Wahre Helden sterben nie. Das Elspe Festival hält den Fans in diesem Jahr eine Überraschung bereit. LokalPlus hatte die Möglichkeit, den Schauspielern bei einer Probe vor „Winnetous letztem Kampf“ über die Schultern zu schauen.

„Die leiden im Laufe einer Spielzeit besonders“, sagt Bludau. Szene für Szene wird heute bis ins kleinste Detail eingespielt. Denn: In einer Woche ist Premiere. Zum ersten Mal brachten die Akteure das Stück im Gesamten am Freitag, 7. Juni, auf die Bühne.


Ab und zu ist ein Requisit nicht am richtigen Platz oder ein Pferd steht plötzlich alleine da. Dinge, die spätestens bei der Premiere sitzen müssen. Von Fehlern kann sich hier kaum jemand frei sprechen, egal ob Profi- oder Laienschauspieler. Hier und da muss Intendant Bludau oder jemand anderes eingreifen. „Bei den vielen Leuten weiß immer einer Bescheid, wie es weitergeht“, sagt er lachend.
Auch in der Technik könnte ein kleinster Fehler fatal sein. Sekundengenau müssen Knall-Effekte und Explosionen im Wilden Westen und damit in den insgesamt 59 Vorführungen ablaufen. Nicht nur ein falscher Schritt kann gravierende Folgen haben. Auch eine verspätete Explosion kann die Inszenierung kaputt machen und zu Verletzungen führen. Damit solche Dinge nicht passieren, sind alle Beteiligten in die Vorbereitungen involviert.

Als Susan beginnt, für Winnetou die Mundharmonika zu spielen, läuft die Hintergrund-Musik zu früh. Die Szene wird noch einmal geprobt. Das sieht dann schon wesentlich besser aus. Die Richtungen, in die die Indianer zu gehen und die Pferde zu reiten haben, welche Abstände einzuhalten sind, prägen sich langsam bei den Schauspielern ein.
Jedoch gibt es immer wieder kleine Unsicherheiten: „Wann beginne ich mit meinem Text?“, fragt Jean Marc Birkholz die Regie. Von Jochen Bludau kommt zurück. „Sobald du stehst.“ In der gleichen Szenerie fragt Birkholz wenig später, ob er mit Susan hochgehen soll. „Um Gottes Willen“, ruft der Intendant zurück.
Aber auch hier läuft nicht alles rund: Als sich der Apachen-Häuptling von seinem Blutsbruder verabschiedet, grätscht Jochen Bludau dazwischen: „Kai sprich: Winnetou ist tot!“ Allerdings sollen die Fans nicht traurig nach Hause gehen, versichern die Initiatoren. Die Saison beginnt bereits am Samstag, 15. Juni, und somit eine Woche früher als in den Vorjahren. Gleichzeitig endet die Spielzeit eine Woche später. Bis die Zuschauer das Stück in Gänze sehen können, ist allerdings noch das richtige Feintuning nötig.
Neben den Vorbereitungen für die Inszenierung von „Winnetou III“ laufen auch die Proben für das Rahmenprogramm, das den Besuch beim Elspe Festival abrundet.

