„Wie eine Familie“: Elisabeth-Hospiz erhält den Thomas-Morus-Preis

Gelungene Bürgerbegegnung im Lennestädter Rathaus


  • Lennestadt, 09.01.2025
  • Verschiedenes
  • Von Kerstin Sauer
    Profilfoto Kerstin Sauer

    Kerstin Sauer

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Bürgermeister Tobias Puspas (l.) und Laudator Dr. Alexander Sieler (r.) überreichten unter dem wachsamem Blick von Thomas Morus im Hintergrund den Preis an (v.l.) Pfarrer Heinrich Schmidt, Hannah Franzen und Martin Schäfer. von Kerstin Sauer
Bürgermeister Tobias Puspas (l.) und Laudator Dr. Alexander Sieler (r.) überreichten unter dem wachsamem Blick von Thomas Morus im Hintergrund den Preis an (v.l.) Pfarrer Heinrich Schmidt, Hannah Franzen und Martin Schäfer. © Kerstin Sauer

Lennestadt. Ein unterhaltsamer Moderator, ein mitreißender Laudator, strahlende verdiente Preisträger, wunderbare musikalische Einlagen und zahlreiche Bürger im voll besetzten Ratssaal, die all dies zu genießen wussten. Kurzum: Die Thomas-Morus-Sitzung im Lennestädter Ratssaal am Mittwoch, 8. Januar, war wieder einmal rundum gelungen.


Aus ganz Lennestadt und darüber hinaus waren die Besucher gekommen, um sich unterhalten und informieren zu lassen. Als Ehrengäste der Bürgerbegegnung begrüßte Bürgermeister Tobias Puspas neben Landrat Theo Melcher und Bürgermeister-Kollegen Björn Jarosz ebenfalls politische Vertreter der Stadt, des Landes und des Bundes.

Im Mittelpunkt der rund zweistündigen Thomas-Morus-Sitzung stand in diesem Jahr eine ganz besondere Einrichtung: das St.-Elisabeth-Hospiz in Altenhundem, Empfänger des Thomas-Morus-Preises 2025. Dessen Vertreter – Pastor Heinrich Schmidt, Martin Schäfer und Hannah Franzen – hieß Puspas besonders willkommen.

Bildergalerie starten
Unterhaltsam, bewegend, kurzweilig: Die Thomas-Morus-Sitzung 2025 im Lennestädter Rathaus war wieder rundum gelungen.

„Das Engagement der Mitarbeiter zeugt von Courage, Mut und Solidarität“, lobte der Bürgermeister. Ein Vorbild für die Gesellschaft – wie einst Lennestadts Stadtpatron Thomas Morus.

Dem schloss sich Laudator Dr. Alexander Sieler in seiner Ansprache für das Hospiz an: Thomas Morus habe seinen Kopf im wahrsten Sinne des Wortes hingehalten für Menschenwürde, Gewissenhaftigkeit, soziales Gespür, ein klares christliches Profil und Leichtigkeit durch Humor. „Und genau dafür steht das Team des St.-Elisabeth-Hospizes in Altenhundem“, sagte Sieler.

Keine Sterbe-, sondern eine Lebensbewegung

Bis heute verstehe sich das Hospiz nicht als Sterbe-, sondern als Lebensbewegung, führte Dr. Alexander Sieler weiter aus und zitierte den damaligen Initiator, Pfarrer Hans-Josef Feldhagen: „Wir alle haben es verlernt, mit dem Sterben zu leben. Unheilbar Kranke und Sterbende haben vor allem zwei Wünsche: Sie möchten in vertrauter Umgebung leben und sterben, begleitet und an der Hand eines Menschen. Und sie möchten ohne große Schmerzen sterben.“

All das ermöglicht das Team des St.-Elisabeth-Hospizes. „Hier ist es wie eine Familie“, habe ihm ein Angehöriger erst kürzlich im Hospiz gesagt, erinnerte sich Sieler. Und auch der Humor – wie Thomas Morus bis zuletzt vorgelebt habe – hat hier seinen Platz: „Das Hospiz ist kein trostloser Ort, sondern es wird intensiv gelebt und vor allem viel gelacht“, wusste Dr. Alexander Sieler zu berichten.

Bildergalerie starten
Unterhaltsam, bewegend, kurzweilig: Die Thomas-Morus-Sitzung 2025 im Lennestädter Rathaus war wieder rundum gelungen. Über den Thomas-Morus-Preis durften sich die Vertreter des St.-Elisabeth-Hospizes (v.l.) Martin Schäfer, Hannah Franzen und Pfarrer Heinrich Schmidt freuen.

Sein Lob galt Vorstand, Beirat, dem hochprofessionellen Team und den zahlreichen Ehrenamtlichen des Hospizes: „Sie geben nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben.“ Und das in den vergangenen rund 35 Jahren etwa 2.000 Mal: „Fast 2.000 Mal ist ein Mensch im St.-Elisabeth-Hospiz seinen letzten Weg gegangen.“

„Bedürfnisse eines Sterbenden bleiben analog“

Mit einigen Impulsen schloss Dr. Alexander Sieler seine Laudatio. Betonte, dass trotz aller Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz „die Bedürfnisse eines Sterbenden analog bleiben, face to face, Hand in Hand.“ Hob hervor, dass es im Hospiz nicht um Wirtschaftlichkeit und Effizienz gehen könne, sondern um „unverzweckte Mitmenschlichkeit“. Und bekräftigte: „Die Welt braucht Empathie. Wir brauchen Menschen, die – wie das Team des Hospizes – Empathie leben und weitergeben.“

Mit großem Beifall wurde anschließend die Übergabe des Thomas-Morus-Preises an die Vertreter des Hospizes begleitet. „Dass unser Dienst so eine Anerkennung findet, lässt uns dankbar sein“, sagte Pastor Heinrich Schmidt als Vorsitzender des Hospizvereins. Und schloss mit den Worten: „Unser Hospiz wird von den Bürgern getragen. Ihnen allen gilt dieser heutige Preis.“

Bei Gesprächen und Begegnungen fand die Thomas-Morus-Sitzung 2025 ihren Abschluss.

Mitwirkende

Die Thomas-Morus-Sitzung 2025 wurde mitgestaltet und unterstützt von

  • Pfarrer Markus Leber und Pfarrer Dr. Jörg Ettemeyer mit einer ökumenischen Andacht
  • der Musiktheaterklasse des GymSL
  • Jolina Metzen, Mathilda Regeling und Enya Denke (auch als Solistin) mit der Querflöte
  • Schülerinnen der Janusz-Korczak-Schule im Service
Artikel teilen: