Westphalia in den USA: „Da ticken die Menschen wie in Kirchveischede“

Auf den Spuren der Vorfahren in Amerika


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Maximilian Völkel erkundet Westphalia, das "Kirchhundem Amerikas".
Maximilian Völkel erkundet Westphalia, das "Kirchhundem Amerikas".

Kirchveischede/Westphalia. Kirchveischedes "ChefChef" Maximilian Völkel gönnt sich eine Pause. Den Namen trägt der Endzwanziger in seinem Heimatort aufgrund seiner Doppelfunktion als Vorsitzender des Schützenvereins und Cheforganisator des 1000-jährigen Ortsjubiläums und wurde so sogar von Heimatministerin Ina Scharrenbach bei der Jubiläumsgala angesprochen.


Inmitten des fulminanten Jubiläumsjahres, das am 31. Dezember, mit der Silvester-Gala "1000 und eine Nacht" seinen Abschluss findet, steht für Maxi, wie der Endzwanziger von seinen Freunden genannt wird, eine Auszeit auf dem Programm. Das Jahr war geprägt von einer Gala, einem historischem Wochenende mit schön anzusehendem geschichtlichen Rückblick und einer Party. Und nun? Sonne, Palmen und Meer? Von wegen! Ein Stück weit bleiben Maximilian Völkel und seine Mitreisenden Christopher Schnieder und Timo Schlüngermann auf den Spuren der Geschichte.
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Für das Trio geht es über den großen Teich nach Amerika, genauer gesagt nach Westphalia, dem Kirchveischede Amerikas, wie es in heimischen Gefilden genannt wird. Und das hat auch seinen guten Grund: Anton Kopp war seit 1828 Pfarrer in Kirchveischede. Was den Geistlichen 1834 bewogen hat mit einer Gruppe westfälischer und rheinischer Familien nach Amerika auszuwandern, ist unbekannt. Den Überlieferungen nach steht jedoch fest, dass die Siedler aus Westfalen am "Grand River Valley" ein verwildertes und sumpfiges 140 Hektar großes Land kauften, das sie in eine landwirtschaftlich geprägte, fruchtbare Landschaft verwandelten.
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Nach Abschluss des Landkaufs besuchte Pfarrer Anton Kopp den damaligen Detroiter Bischoff und erhielt von ihm die neue Gemeinde offiziell zugewiesen. Das war der Beginn der Katholischen Kirche in Michigan, dem sich 1837 der Bau der Kirche anschloss. 1839 wurde Kopp zum ersten Inspektor der neuen Gemeinde gewählt. Nachdem sich dort immer mehr deutsche Familien ansiedelten, beschloss man, den Ort Westphalia zu nennen. Interessant ist, dass die Deutschen in Amerika trotz ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Integration eine kulturell relativ homogene Gruppe mit eigener Identität geblieben sind.
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Westphalia in den USA: „Da ticken die Menschen wie in Kirchveischede“
Sie legten Wert darauf, die deutsche Kultur zu bewahren. Da kann auch Maximilian Völkel, der im August 2017 erstmals nach Westphalia reiste, zustimmen und erklärt, dass sich in der Kirche ein Wandteppich mit deutlichen Hinweisen auf Kirchveischede befindet. Auf den Quadraten des Teppichs sind unter anderem die Kirchveischeder Kirche, ein ortstypisches Fachwerkhaus und sogar die Wappen des Kreises Olpe und Nordrhein-Westfalens abgebildet. Das ist nicht alles. "Die Menschen dort singen deutsche Volkslieder und viele sprechen Deutsch. Es gibt ein Heimatmuseum. Der Ort hat genauso rund 800 Einwohner wie Kirchveischede", schmunzelt Maximilian Völkel und fügt lachend hinzu: "Die ticken so ähnlich wie wir. Das ist schon spannend."
Maximilian Völkel, Timo Schlüngermann und Christopher Schnieder freuen sich auf gesellige Stunden und spannende Impressionen.
Maximilian Völkel, Christopher Schnieder und Timo Schlüngermann wohnen dort bei einem ehemaligen Austauschschüler, der in Kirchveischede war und wollen möglichst viel Zeit bei netten Gesprächen verbringen. Auf dem Programm steht auch ein Besuch Footballspiels Indianapolis colts gegen Jacksonville Jaguars. Also nicht nur Geschichte, sondern auch Spaß der anderen Art.

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