Werthmann-Werkstätten: Freude und Teilhabe am Arbeitsleben wieder möglich

Normalität wieder eingekehrt


Gruppenleiter Michael Hennes, Georg Eberts (Mitglied des Werkstattrates) und Beschäftigte Katharina Schöttes (von links) sind froh, dass in den Werkstätten der Alltag wieder eingekehrt ist. von Nicole Voss
Gruppenleiter Michael Hennes, Georg Eberts (Mitglied des Werkstattrates) und Beschäftigte Katharina Schöttes (von links) sind froh, dass in den Werkstätten der Alltag wieder eingekehrt ist. © Nicole Voss

Meggen. Von einem Lockdown hatten die meisten Beschäftigten der Werthmann- Werkstätten noch nie etwas gehört. Dass „ihre“ Werkstatt, die ihnen Struktur, Arbeit und Freude bietet, auf einmal schließen musste, konnten viele nicht verstehen.


Mittlerweile ist Normalität in die Abteilungen der Werthmann-Werkstätten des Caritasverbandes Olpe eingekehrt. Nach den Betriebsferien, die Ende August endeten, wurde zunächst in der Lennestädter Abteilung im Schichtbetrieb gearbeitet. Eine logistische Herausforderung, wie Einrichtungsleiterin Susanne Rüenauver bestätigen kann.

Die Vorsichtsmaßnahme, nicht alle Beschäftigten gleichzeitig wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu lassen, wurde mit den Beschäftigten, Eltern und gesetzlichen Vertretern abgesprochen. Das Busunternehmen konzipierte neue Touren und mit den Mitarbeitern wurden andere Dienstpläne abgesprochen.
„AHA-Regeln“ trainiert
Der Schichtbetrieb erwies sich als sehr sinnvolle Maßnahme, die den Mitarbeitenden die Möglichkeit gab, die „AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) auch mit den Beschäftigten rücksichtsvoll und geduldig zu trainieren. „Ich bin überrascht, wie gut unsere Beschäftigten das umgesetzt haben“, freut sich Susanne Rüenauver.

Ab sofort arbeiten alle wieder zu ihrer üblichen Arbeitszeit. Aber auch das ist nach wie vor mit Einschränkungen verbunden. Begegnungen, die das tägliche Leben in der Werkstatt ausmachen, sind nicht möglich.
Beschäftigte blicken zurück
Stattdessen heißt es: Abstand halten und außerhalb des Arbeitsplatzes die Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Drei Mitarbeiterinnen nähten die Masken für alle Beschäftigten. Wo die 1,50 Meter Abstand nicht eingehalten werden können, wurden Spuckschutzwände installiert. Auch die begleitenden Angebote werden wieder aufgenommen.

Und wie war die plötzliche Schließung der Werkstatt für die Beschäftigten? „Das war ein komisches Gefühl. Wir wussten nicht, ob wir unsere Freunde und Kollegen wiedersehen und ob wir das überleben“, blickt Georg Eberts, Beschäftigter und Werkstattrat, zurück.

Katharina Schöttes, die während der Schließung die Notbetreuung beanspruchte, erinnert sich, wie leer die Werkstatt war und dass das Betriebsfest vor den Betriebsferien ausfallen musste. Nach den Wochen des Schichtbetriebs sind die Emotionen geprägt von der Vorfreude, die Kollegen wiederzusehen.
Spannende Zeit
Michael Hennes, Gruppenleiter, blickt auf eine spannende Zeit zurück: „Wir haben mit einigen Kollegen die Produktion aufrechterhalten. Einige Mitarbeitenden waren zur Unterstützung in den Wohnhäusern. Ich habe einen Monat Nachtwache gemacht, um die Mitarbeiter in der schwierigen Zeit etwas zu entlasten.

Wir haben ganz langsam wieder in kleineren Gruppen angefangen. Wir haben die Beschäftigten wieder ankommen lassen. Die Kollegen brachten viele Ideen ein, die auch umgesetzt wurden.“

Einen besonderen Dank spricht Susanne Rüenauver den Industriepartnern der Werkstatt aus, die in dieser Zeit viel Verständnis zeigten und die Aufträge nach der Wiederaufnahme der Arbeit wieder steigerten.
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