Wenn kein Schützenfest gefeiert wird, muss zumindest ein Autoscooter her
Elsper König Jan Blefgen präsentiert seine Anschaffung
- Lennestadt, 25.07.2021
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss
Elspe. Ein bisschen verrückt muss man schon sein. Der Elsper Schützenkönig Jan Blefgen ist es. Denn seit vergangenem Jahr hat ein nicht alltäglicher Zweisitzer einen Platz in seiner Garage gefunden: Ein Autoscooter.
Wie kam es zu der Anschaffung? Zwei Jahre kein „normales“ Schützenfest feiern, ist für das Elsper Königspaar Jan Blefgen und Sabrina Bischoping schon schlimm genug. Und ohne das geliebte Hochfest fehlt den beiden auch der Autoscooter. Die 29-jährige Majestät liebäugelte also im vergangenen Jahr mit der Anschaffung eines Autoscooters.
Bei Ebay-Kleinanzeigen wurde er fündig. „Ich hatte Glück. Ein Schausteller in Not musste alles verkaufen, weil er sonst keine staatlichen Hilfe bekommen konnte“, erklärt Jan Blefgen. Sogar aus der Abholung des Gefährts in Gütersloh machten die beiden ein kleines Event. Drei Freunde begleiteten das Paar im Kleinbus.
Zuhause angekommen sorgte Jan Blefgen für ordentliches Licht und brachte einen „Bumper“, also die Stoßstange des Autoscooters, an. Beim Arbeitseinsatz, eine Woche vor dem Hochfest, fuhr der 29-Jährige standesgemäß vor und sorgte da für einige verwunderte Blicke. Aber, die Elsper kennen ihre Majestät ja, als leicht „verrückt“.
Beim Schützenfest tourte das Königspaar, begleitet von Offizieren und Vorstand, auf einem Hänger an einem Bulli durch den Ort, machte an so manchem Garten Station und sammelte Spenden für das Kinderhospiz „Balthasar“ und das Hospiz „zur Heiligen Elisabeth“.
Dabei kamen 2.400 Euro zusammen. Der Autoscooter war auf dem Anhänger mit dabei, musste aber aus Gründen seines Gewichts abgeladen werden. Auch in diesem Jahr statten die Majestäten ihren Untertanen einen Besuch ab. Nach dem Platzkonzert am Schützenfestsonntag, 1. August, von 15 bis 19 Uhr sind Jan Blefgen und Sabrina Bischoping wieder unterwegs.
Die Spenden, die sie sammeln möchten, sind für die Aktion Lichtblicke und das St. Elisabeth Hospiz bestimmt. „Wir haben bei der Spendenübergabe so schöne Eindrücke gewonnen. Das sind so nette Menschen. Die möchten wir gerne unterstützen“, erklärt Sabrina Bischoping.
Wenn es die Zeit erlaubt, tourt der 29-Jährige auch schon mal mit seiner Freundin durch Elspe und holt sich eine kalte Erfrischung in der Eisdiele. Mit einer Maximalleistung von zehn Stundenkilometern sind innerörtlichen Fahrten durchaus machbar.
Momentan streikt der Autoscooter ein wenig. Der Vorwärtsgang will nicht so wie sein Fahrer und mit dem Einlegen des Rückwärtsgangs sind keine sechs Stundenkilometer zu erwarten. Eine Tatsache, die die Majestät des St. Jakobus-Schützenvereins leicht genervt erträgt.
Trotz seiner Fähigkeiten als Schrauber lässt er von der elektronischen Steuerung lieber die Finger weg. Übrigens: Andere Schützenvereine und Privatpersonen wollten sich den Autoscooter, der auf dem Fahrgestell eines Senioren-Elektro-Rollstuhls aufgebaut ist, schon ausleihen. Das lehnt Jan Blefgen ab und möchte auch keine Ausnahmen machen.