Vortrag zum Thema "Faire Kleidung"

„Mit dem Leben bezahlt – Kleidung für uns“


Christiane Schnura klärte die Zuhörer über verschiedene Produktionsbedingungen auf. von privat
Christiane Schnura klärte die Zuhörer über verschiedene Produktionsbedingungen auf. © privat

Altenhundem. Eine Veranstaltung zum Thema „Faire Kleidung“ fand jetzt im Caritas-Gebäude in Altenhundem statt. Die Gruppe „Eine Welt“ der Lokalen Agenda der Stadt Lennestadt hatte hierzu die Referentin Christiane Schnura, Koordinatorin der Kampagne für „Saubere Kleidung“, eingeladen.


Die aktuellen Entwicklungen sind alarmierend: Brände und mangelnde Gebäudesicherheit in Textilfabriken z.B. in Indien und Bangladesh, Umweltverschmutzungen durch Textilproduktionen in vielen Ländern der Erde. Diese Mängel sind kombiniert mit Hungerlöhnen, langen Arbeitszeiten und fehlenden Rechten. Im privaten Bereich ergeben sich daraus sehr schlechte Wohn- und Lebensbedingungen.

Als Ursachen stellte Christiane Schnura besonders die gefallenen Kosten für Kleidung, die Veränderungen in Verkauf, im Kaufverhalten und in der Werbung heraus. Als „fast fashion“ werde die Kleidung zum Verbrauchsartikel.
Geringe Löhne
Gleichzeitig sei die Textilindustrie nach wie vor geprägt durch Handarbeit, die viele Arbeitskräfte benötigt. Überproduktion und Konkurrenz führten zu geringen Löhnen. Der Lohnanteil an den Endpreisen umfasse etwa einen Prozent, Werbungskosten seien erheblich wichtiger. Schnura: „Die Industrie folgt daher immer wieder den billigsten Standorten und geht inzwischen aus Asien nach Afrika, aber auch Osteuropa. Proteste oder Selbstorganisation der Beschäftigten werden nicht geduldet.“

In der Diskussion zeigten sich für die Konsumenten mehrere Möglichkeiten, auf Verbesserungen hinzuwirken. So sollte z.B. gute und fair gehandelte Kleidung gekauft werden, die entsprechenden Label können dabei Hilfestellungen geben. Neben dem Kaufverhalten wirke besonders die Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Protestmails gegen Arbeitsbedingungen.
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