Vom Ballkleid in die Survival Pants: Sechs Abiturientinnen helfen in Kenia

Schülerinnen des Gymnasiums Maria Königin berichten bei LP


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Sechs Abiturientinnen vom Gymnasium Maria Königin machen sich einen Tag nach ihrem Abiball auf den Weg nach Kenia, um das Servir Projekt ihrer Schule zu unterstützen: (von links) Emilia Ruppert, Freskinë Ramiqi, Jolina Hanses, Katharina Japes, Antonia Tigges und Lenia Hille. von privat
Sechs Abiturientinnen vom Gymnasium Maria Königin machen sich einen Tag nach ihrem Abiball auf den Weg nach Kenia, um das Servir Projekt ihrer Schule zu unterstützen: (von links) Emilia Ruppert, Freskinë Ramiqi, Jolina Hanses, Katharina Japes, Antonia Tigges und Lenia Hille. © privat

Lennestadt. Direkt vom eigenen Abiball geht es für sechs Abiturientinnen des Gymnasiums Maria Königin am Sonntag, 18. Juni, Richtung Kenia: Dort helfen sie zwei Wochen lang mit bei einem Projekt, das vom Eine-Welt-Verein Servir des Gymnasiums unterstützt wird. Bei LokalPlus erzählen Freskinë Ramiqi, Lenia Hille, Katharina Japes, Antonia Tigges, Jolina Hanses und Emilia Ruppert, was sie planen – und werden bei LokalPlus auch direkt aus Kenia berichten:


„Hallo zusammen, oder auch „Habari“, wie man auf Swahili sagt. Wir sind sechs Abiturientinnen des Gymnasiums Maria Königin und Mitglieder des Servir e.V., dem Eine-Welt-Verein an MK. Mit dessen Unterstützung reisen wir im Juni für zwei Wochen nach Kenia.

Servir unterstützt seit einigen Jahren ein Schul-Projekt in Kenia, das wir besuchen werden. Der Verein und unsere Schule stehen im engen Austausch mit dem Schwesternorden der „Sisters of Mary Immaculate“. Die Schwestern kümmern sich dort um eine Vor- und Grundschule, um den Kindern schulische Bildung und eine warme Mahlzeit am Tag zu gewährleisten. Die Schule liegt im kleinen, überschaubaren Dorf Pundamilia, welches etwa 90 Minuten von der Hauptstadt Nairobi entfernt ist.

In der Vor- und Grundschule gibt es für die Kinder schulische Bildung und eine warme Mahlzeit am Tag. Die MK-Abiturientinnen freuen sich schon darauf, die Kinder persönlich zu treffen. von privat
In der Vor- und Grundschule gibt es für die Kinder schulische Bildung und eine warme Mahlzeit am Tag. Die MK-Abiturientinnen freuen sich schon darauf, die Kinder persönlich zu treffen. © privat

Bereits in der fünften Klasse kamen wir zum ersten Mal in Kontakt mit Servir. Wenn der Unterricht mal ausfiel, konnten wir auch selbst tatkräftig mithelfen. In unserer „Aluscheune“ säuberten und pressten wir gespendetes Aluminium zu großen Blöcken zusammen. Mit dem Aluminium-Recycling und zahlreichen weiteren Aktionen und den daraus gewonnenen Einnahmen konnte Servir den Kindern in Kenia eine Schule bauen. So entstand ein Ort zum Lernen, Glauben und Spielen.

Alte Projekte aufbessern, neue Projekte angehen

Über die Jahre wurden außerdem eine Krankenstation, ein Verwaltungsgebäude und eine Wasserpumpstation für sauberes Trinkwasser gebaut. Letzteres erbrachte bis jetzt allerdings noch nicht die erwünschten Resultate. Die Chance, das Projekt vor Ort anzusehen und auch ein paar Tage mit anzupacken, lassen wir uns nicht entgehen. Der Fokus unserer Reise liegt darin, alte Projekte aufzubessern und neue Projekte in Angriff zu nehmen.

Die Idee für dieses Reiseziel kam einigen von uns während der Projektwoche an unserer Schule. Das Kochen traditioneller Speisen und ein Zoom-Call mit den Schülern der „Bischof Morrow Grundschule“ sorgte für große Begeisterung. Dies führte zur Gründung einer neuen Servir AG, in der wir seitdem aktive Mitglieder sind.

Die Schwestern des Ordens „Sisters of Mary Immaculate“ kümmern sich vor Ort um die Kinder. von privat
Die Schwestern des Ordens „Sisters of Mary Immaculate“ kümmern sich vor Ort um die Kinder. © privat

Im Sommer letzten Jahres begannen dann die Planungen der Reise. Mit sechs Mitgliedern des Vereins, die uns dorthin begleiten werden, treffen wir uns dafür regelmäßig in wöchentlichen Zoom-Meetings.

Am Sonntag, 18. Juni, beginnt die Reise am Düsseldorfer Flughafen. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Doha werden wir etwa 16 Stunden später in Nairobi landen. Dort werden wir das Projekt vor Ort besuchen. Untergebracht sind wir in Makuyu, ganz in der Nähe von Pundamilia. Wir wollen die Einwohner in ihrem Alltag begleiten und den kulturellen Austausch fördern, bis wir Ende des Monats die Rückreise antreten werden.

Vom Mosquito-Netz bis zum Visum

Die Vorbereitungen haben uns parallel zu den Abitur-Prüfungen ganz schön auf Trapp gehalten. Die Beantragung des Visums, die wichtigsten Impfungen sowie die Besorgung eines Mosquito Netzes und eines Anti-Mückensprays stehen aktuell ganz oben auf der To-do-Liste, gehören für uns aber eher zu den uninteressanteren Aufgaben. Viel aufregender ist es, Teile einer neuen Sprache zu lernen und sich mit der kenianischen Kultur auseinanderzusetzen.

Die Möglichkeit, unseren Horizont zu erweitern und darüber hinaus ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie andere Lebensrealitäten aussehen, ist einer der größten Beweggründe für die Reise. Besonders freuen wir uns aber auf die persönliche Begegnung mit den Kindern vor Ort: miteinander traditionelles Essen genießen, zusammen den Schulalltag meistern und die Freizeit mit sportlichen und kreativen Aktivitäten füllen.

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Beim Altenhundemer Weihnachtsmarkt informierten Freskinë Ramiqi, Lenia Hille, Katharina Japes, Antonia Tigges, Jolina Hanses und Emilia Ruppert (v.l.) über Servir und sammelten Spenden.

Um die Reise zu finanzieren, erhalten wir zum Einen Unterstützung vom Erzbistum Paderborn, und zum Anderen haben wir selbst Waffeln an nahegelegenen Supermärkten verkauft.

Wenn wir euch jetzt für unsere Fahrt begeistern konnten, bleibt gespannt, denn in den nächsten Monaten werden noch weitere Artikel bei LokalPlus folgen, in denen wir von unserer Reise und unseren Erfahrungen erzählen werden. Gern kann man auch auf unserem Instagram-Account vorbeischauen, um aktuelle Informationen zu bekommen: @servir_ev

Der Servir e.V. und unsere Projektpartner in Kenia freuen sich auch weiterhin über Spenden für ihre Schul- und Entwicklungsarbeit. Die Kontonummer und weitere Informationen findet man auf der Homepage des Vereins.

In Vorfreude auf die Reise grüßen wir aus Swahili mit „Kwaheri“!“

Freskinë Ramiqi, Lenia Hille, Katharina Japes, Antonia Tigges, Jolina Hanses und Emilia Ruppert

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